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28.01.2022

Trauer um verstorbenen Altbürgermeister Klaus Hesse

Die Stadt Kirchhain trauert um Bürgermeister a.D. Klaus Hesse, der am 19. Januar im Alter von 72 Jahren viel zu früh verstorben ist.

Bereits in den Tagen zuvor war die plötzliche Erkrankung von Klaus Hesse vielfach Stadtgespräch. Die Nachricht von seinem Tod hat die Bürgerinnen und Bürger tief getroffen. Klaus Hesse, der seit Mitte der siebziger Jahre in der Kirchhainer Politik aktiv war und sie davon zwölf Jahre als Bürgermeister ganz entscheidend mitprägte, war bis vor kurzem im Stadtbild so präsent, dass sein Ableben vielfach nur Sprachlosigkeit hervorgerufen hat. Mit den Angehörigen trauert die Stadt Kirchhain um einen Menschen, der durch sein Wirken deutliche Spuren in seiner Heimatstadt hinterlassen hat.

Klaus Hesse wurde 1949 in Kirchhain geboren. Aufgewachsen ist er in seinem Elternhaus in der Untergasse. Der Kindergarten „Am Steinweg“ und anschließend die Volksschule, damals noch in der Schulstraße in Sichtweite des Hexenturms untergebracht, prägten ihn in jungen Jahren. Nach dem Schulabschluss machte er, als Kind aus einer Eisenbahnerfamilie stammend, zunächst eine Ausbildung als Industriekaufmann. Auf dem zweiten Bildungsweg erlangte er dann mit dem Abitur die Hochschulreife, die ihm ein Studium in Evangelischer Theologie, Germanistik und Politik ermöglichten. Nach dem „mit Auszeichnung“ erreichten Staatsexamen begann er seine berufliche Laufbahn im Schuldienst als Referendar an der Martin-Luther-Schule in Marburg, die schließlich bis zum Studiendirektor und Fachbereichsleiter an der Lahntal-Schule Biedenkopf führte.
Schon recht früh verschrieb sich Klaus Hesse der Kommunalpolitik. 1972 in die SPD eingetreten und zwei Jahre später bereits Stadtverordneter, übernahm er von 1978 bis 1981 den Vorsitz seiner Fraktion in der Kirchhainer Stadtverordnetenversammlung. Von 1981 bis 1992 war er Mitglied im Magistrat; zunächst als Stadtrat und ab 1987 als Erster Stadtrat und damit Vertreter des Bürgermeisters. Am 06. März 1992 wurde Klaus Hesse schließlich auf sechs Jahre für die am 01. August 1992 beginnende Amtszeit von der Stadtverordnetenversammlung zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. In 1998 erfolgte, diesmal nach der Änderung der gesetzlichen Vorgaben bereits direkt durch die Bürgerinnen und Bürger, seine Wiederwahl für eine zweite Amtszeit.
Seine kommunikativen Fähigkeiten halfen Klaus Hesse, auch in schwierigen Situationen immer den richtigen Ton zu finden. Er war kein Mann der lauten Worte; ihm gelang es vielmehr, durch die Kraft seiner Argumente andere mitzunehmen und von seinen Vorstellungen zu überzeugen. Klaus Hesse kannte bei seiner Arbeit als Bürgermeister keinen Feierabend und kein Wochenende. Er war nahezu immer für „seine“ Kirchhainerinnen und Kirchhainer ansprechbar und hatte stets ein offenes Ohr für die Belange seiner Mitmenschen. Dies war nur möglich, weil ihn seine Frau Barbara, mit der er seit 1972 verheiratet war, und die beiden Töchter Julia und Theresa immer tatkräftig unterstützten.

In seiner Amtszeit hat sich das Stadtbild von Kirchhain nachhaltig verändert. Vor allem Kinder und Menschen mit Einschränkungen waren ihm eine Herzensangelegenheit. Mit großem Einsatz hat er sich daher insbesondere für die deutliche Verbesserung der Angebote für diese Klientel eingesetzt:
• Erhalt und zielgerichtete Weiterentwicklung der Kinderbetreuungseinrichtungen in Kirchhain, beispielhaft der Neubau des Kindergartens in Niederwald und die Etablierung der Krabbelstube „Schwalbennest“
• Ansiedlung der Heilpädagogischen Einrichtung
Weitere Bespiele und Projekte seiner erfolgreichen Arbeit:
• Stadtsanierung, u.a. umfassende Sanierung des historischen Rathauses und damit Erhalt eines stadtbildprägenden Gebäudes
• Entwicklung des Gewerbegebietes, insbesondere Ansiedlung des Herkules-Marktes
• Ausbau/Festigung der Stadt Kirchhain als attraktiver Wohnstandort
• Verhinderung der geplanten Mülldeponie im Arzbachtal
• Durchführung der Feiern zum 650. Stadtjubiläum in 2002
• Begründung der Städtefreundschaft mit Doberlug-Kirchhain in der Niederlausitz

Nach seiner aktiven Zeit in der Kirchhainer Kommunalpolitik hat er seine politische und berufliche Erfahrung als Mitglied des Kreistages einbringen können. Außerdem prägte er als stellvertretender Vorsitzender seit 2007 maßgeblich die Entwicklung des Heimat- und Geschichtsvereins, dessen Gründungsmitglied er war.

Die Stadt Kirchhain und ihre Bürgerinnen und Bürger verlieren mit Klaus Hesse einen Menschen, der in seiner Amtszeit mit seinem überaus großen Engagement viel erreicht hat. Er hat sich große Verdienste um das Gemeinwesen in seiner Heimatstadt erworben und wird nachfolgenden Generationen in bester Erinnerung bleiben.

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