Naherholungsgebiet wird 20 - Erlensee ein touristischer Höhepunkt im Landkreis
Ein idyllischer See, eine geheimnisvolle Urwaldinsel, abwechslungsreiches Ufer, Auwald, Wiesen und eine steppenähnliche Fläche eröffnen reizvolle Landschaftseindrücke. Das kleinräumige Mosaik aus unterschiedlichen Biotopen bietet einer vielfältigen Tierwelt ideale Lebensräume. Zahlreiche Vogelarten rund um den See haben hier ihre Brutstätte gefunden: Am Erlensee
Vor 20 Jahren entstand das Naturerlebnis Erlensee als Projekt unter der Leitung der Entwicklungsgruppe Burgwald e.V. (heute Region Burgwald-Ederbergland). Beteiligt waren die Stadt Kirchhain, das Naturschutz- und Informations-Zentrum Amöneburg, die Alfred-Wegener-Schule Kirchhain, die Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. und Hessen-Forst.
Anlässlich einer kleinen Feierstunde trafen sich Frauen und Männer „der ersten Stunde“, um dieses Jubiläum zu feiern und die letzten Jahre Revue passieren zu lassen.
Bürgermeister Olaf Hausmann ist stolz auf das Projekt „Naturerlebnis Erlensee“, in das die Verantwortlichen in den letzten Jahren viel Arbeit, aber auch Herzblut gesteckt haben. „Wir haben als Stadt in den letzten 20 Jahren viel Geld in das Gebiet investiert. Aber es hat sich gelohnt“, so seine Feststellung. Sein Dank galt auch der ehemaligen Mitarbeiterin Christine Gerdes, die im Jahr 2000 den Anstoß gab und für die Umsetzung seitens der Stadt verantwortlich war.
Der damalige Bürgermeister Klaus Hesse erinnerte sich, dass die Stadt sich damals für einen Natursee und gegen einen Badesee entschieden hat. „Viele engagierte Menschen haben aus dem Erlensee ein Vorzeigeprojekt gemacht, das seinesgleichen in der Region sucht“, so das Fazit des Altbürgermeisters.
Viele Jahre wurde das Projekt federführend von Robert Cimiotti betreut, der zahlreiche Führungen am See und in der Akustikstation durchgeführt hat. Vor wenigen Jahren hat er den „Staffelstab“ an die Biologin Dr. Astrid Wetzel weitergereicht, die mit einer ganzen Reihe Mitstreiter heute das Projekt begleitet.
Ebenfalls einen Blick zurück wagte der frühere Blista-Lehrer Rolf Niggemeyer. „Das bisschen Natur, was wir noch haben, muss man schützen und pflegen und ich erinnere mich gerne an die ersten Treffen zur Umsetzung vor 20 Jahren.“ Auch Stefan Schulte, damals Regionalmanager der Entwicklungsgruppe Region Burgwald-Ederbergland, nannte das Projekt einen Glücksfall für die Region und die Stadt Kirchhain.
Das Naturerlebnis Erlensee
Mittelpunkt des Naturerlebnis Erlensee ist die Akustikstation, die für Naturfreunde, aber auch für Familien mit Kindern und Schulklassen ausgesprochen interessant und informativ ist. Hier kann man Vogel- und Tierstimmen auf Audiogeräten hören und bekommt die entsprechenden Erklärungen und auch Mikroskope zur Insektenbetrachtung stehen bereit.
Die Vogelvielfalt am Erlensee ist vielfältig: 36 Vogelarten sind am Erlensee nachgewiesen. Vom Stieglitz über die Goldammer und den Baumpieper bis zum Weißstorch.
Den See kann man auf einem Rundweg umwandern (ca. 1,8 km). Er ist barrierefrei, was den Verantwortlichen besonders wichtig war. Ebenfalls nutzbar ist er für Blinde und Sehbehinderte durch ein Leitsystem. An dem Weg befinden sich sechs große Schautafeln, die über Gewässer-Ökologie, Lebensräume oder Tierarten informieren. Sie werden jahreszeitenmäßig ausgetauscht. In enger Zusammenarbeit zwischen Stadt und der Deutschen Blindenstudienanstalt in Marburg (Blista) wurden die Tafeln mit Brailleschrift ausgestattet und sind somit ebenfalls für Sehbehinderte nutzbar.
Eingebunden in das Naturerlebnis sind auch zahlreiche weitere touristische Highlights „rund um Kirchhain und den Erlensee“, so z.B. der Skulpturenpfad sowie der „Baum-des-Jahres-Pfad“.
Astrid Wetzel und ihr Team empfangen an jedem 2. Sonntag des Monats von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr Besucherinnen und Besucher. Angeboten werden verschiedene Themenwanderungen rund um den See.
Folgende Veranstaltungen sind geplant:
• 11. Juli „Weltwanderer“
• 08. August „Bat-Night (ab 20.30 Uhr!!!)
• 12. September „Spinnenspektakel“
• 10. Oktober „Herbstzauber“