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16.10.2018

Kirchhain zeigt sich bunt und weltoffen - Zeichen gegen Diskriminierung auf dem Kirchhainer Marktplatz

Rund 300 Besucherinnen und Besucher zeigten am 2. Oktober, dass Kirchhain bunt und welthoffen ist.

Eröffnet wurde die Veranstaltung „Kirchhain: Bunt und weltoffen“, die auf Anstoß der im Kirchhainer Stadtparlament vertretenen Fraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und „Die Linke“ auf dem Marktplatz durchgeführt wurde, durch Stadtverordnetenvorsteher Klaus Weber. Er machte deutlich, dass die Veranstalter ein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz und gegen Fremdenhass und Rassismus setzen wollen. „Ich freue mich, dass so viele Interessierte trotz des schlechten Wetters den Weg auf unseren Marktplatz gefunden haben und gemeinsam mit uns feiern wollen“, so der Stadtverordnetenvorsteher.

Monika Bunk stellte in ihrer Rede klar: „Wir wenden uns gegen jede Art von Hetze und Ausgrenzung – weil wir wissen, später zu sagen, dass man nichts gewusst habe, ist heute nicht mehr möglich. Unser Wertesystem ist verwurzelt in den Lehren, die wir aus der dunkelsten deutschen Zeit von 1933 bis 1945 gezogen haben. Deshalb: Wehret allen Anfängen von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus. Dazu gehört auch, deutlich Stellung zu beziehen, wenn es in unserem Land wieder Organisationen und Parteien gibt, deren Mandatsträger in unerträglicher Weise rassistische und menschenverachtende Tendenzen kommunizieren.“

Von einer klaren Positionierung der Kirchen sprach Pfarrer Rainer Wilhelm: „Darum bin ich mir auch ganz sicher, dass Kirchhain bunt und weltoffen bleiben wird und hier in unserer Stadt und in unseren Kirchen kein Platz für Rassismus und Ausländerfeindlichkeit ist und sein wird.“

Artur Malassa vom Betriebsrat der Marburger Tapetenfabrik machte anhand der Nationalitäten bei seinem Arbeitgeber die Weltoffenheit deutlich: „Neben 320 Mitarbeitern sind über 20 verschiedener Nationalitäten in der Marburger Tapetenfabrik beschäftigt. Die Frage nach der Nationalität in der Belegschaft spielt keine Rolle, es geht um das Fachliche der einzelnen Mitarbeiter und wir sehen uns als eine Mannschaft. Das Unternehmen ist vom Export abhängig, die Produkte werden auf internationalen Messen gezeigt und vermarktet. Wie würde es um das Unternehmen stehen, wenn wir nur National agieren würden und alle Länder sich dem gemeinsamen Handel verschließen würden?“, so Malassa in seinem Statement.

Landrätin Kirsten Fründt erklärte, wie wichtig es ist, eine klare Position zu beziehen. Fründt forderte Zivilcourage von Allen: „Sie alle machen mit ihrem Kommen deutlich, dass es richtig war, diese Veranstaltung durchzuführen und ein Zeichen zu setzen“, so die Landrätin.

Gekommen waren auch der Bundestagsabgeordnete Sören Bartol, der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion Carsten Schneider sowie die Landtagsabgeordneten Handan Özgüven, Angela Dorn und Jan Schalauske.

Mit Informationsständen hatten sich Vereine, Kirchen, Verbände, das Flüchtlingscafé und die Alfred-Wegener-Schule (AWS) an der Aktion beteiligt.

Musikalisch wurde die Veranstaltung neben Schülerinnen der AWS durch die Kultband Softeis, die Unplugged für Stimmung sorgte.
Ein besonderes Highlight war der Musikbeitrag der Kinder aus den Kitas „Am Steinweg“ und „Alsfelder Straße“. Sie hatten das Lied „Bruder Jakob“ („Frère Jaques“ in mehreren Sprachen eingeübt.

Am Ende der Veranstaltung dankte Bürgermeister Olaf Hausmann den Beteiligten, die gekommen waren, um gemeinsam mit der Stadt und den Anwesenden ein Zeichen zu setzen.

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