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10.01.2023

Kirchhain geht voran - Machbarkeitsstudie von EAM und dänischen Experten zur Wärmeversorgung Kirchhains gestartet

Kirchhain geht voran - Machbarkeitsstudie von EAM und dänischen Experten zur Wärmeversorgung Kirchhains gestartet

In Kirchhain soll eine Machbarkeitsstudie zum Thema „Nahwärme für die Kernstadt“ erstellt werden. Hierzu trafen sich vor einigen Tagen die Verantwortlichen von EAM, Stadt und der Dänischen-Fernwärme-Allianz (DFA), um die Grundlagen wie und zu welchen Kosten und Konditionen, mit welchen Investitionen und mit welchen Wärmequellen ein Nahwärmenetz für die Kernstadt aufgebaut werden kann.

Auftraggeber der Studie ist der kommunale Energieversorger EAM mit finanzieller Unterstützung des Staates Dänemark. Hintergrund für die Beteiligung Dänemarks ist, dass das Land über eine hohe Expertise und über viel Erfahrung mit Nah- resp. Fernwärmenetzen - verfügt. Dieses Know-how soll nun gemeinsam mit der EAM und der Stadt Kirchhain als eines der Vorzeigeobjekte in Deutschland eingebracht und anschließend umgesetzt werden.

Regierungsrat Christian Bjerrum Jørgensen als Vertreter der dänischen Botschaft machte klar: „Wir müssen gemeinsam denken und handeln“. Dänemark gilt beim Nahwärme-Aufbau als ein Vorreiter in Europa. Zwei Drittel der dänischen Haushalte hängen an Fernwärmenetzen, davon - so Jørgensen - arbeiteten drei Viertel wiederum mit erneuerbaren Energien.

Bürgermeister Olaf Hausmann stellte heraus, dass bereits die Stadtteile Kleinseelheim, Teile von Großseelheim sowie bald auch Stausebach über Nahwärme mit Wärme versorgt werden. „Mit der Studie wird die Grundlage gelegt, dass auch die Kernstadt mit knapp 4.000 Haushalten über ein Nahwärme-System aus verschiedenen Wärmequellen versorgt werden kann. Denn derzeit bezieht ein überwiegender Teil Kirchhainer Haushalte die Wärme noch aus fossilen Brennstoffen. Dies gilt es sukzessive zu verändern.

Dr. Andreas Brors, Geschäftsführer der EAM-Tochter „EAM Energie Plus“ machte in seiner Projektvorstellung deutlich, welche Bedeutung die „Wärmewende“ für den Klimaschutz wie auch für den Geldbeutel vieler Menschen haben werde. „Wenn wir das Thema nicht angehen, dann berücksichtigen wir den größten CO2-Faktor nicht und damit meine ich den Energieverbrauch und die verwendeten Brennstoffe bei Gebäuden“.

Das vorhandene Biomassezentrum Stausebach versorgt bereits die Beruflichen Schulen und die Alfred-Wegener-Schule mit Wärme. Auch für das Hallenbad und die derzeit im Bau befindliche Kita am Hallenbad ist ein Anschluss an das Biomassezentrum vorgesehen und vereinbart, erklärte Markus Hardt von der EAM Natur Energie.

Machbarkeitsstudie soll im Sommer vorliegen

Der offizielle Startschuss für Kirchhains Machbarkeitsstudie ist bereits gefallen. Dänische Ingenieurbüros prüfen jetzt die verschiedenen Möglichkeiten, potentielle Wärmequellen und Optionen sowie die technischen Herausforderungen. Im Sommer 2023 soll die Machbarkeitsstudie vorliegen.

Das Ergebnis kann dann als Grundlage für die weiteren Überlegungen einbezogen werden. Dr. Brors machte jedoch deutlich, dass der Aufbau von Kernstadt-Nahwärmenetzen nicht kurzfristig umzusetzen sein wird, sondern sich über Jahre erstrecken wird. Dabei sind Straßensanierungsmaßnahmen und grundhafte Sanierungen ebenso zu berücksichtigen, wie die Entwicklung neuer Baugebiete oder die Erweiterung des Gewerbegebiets im Osten der Stadt. Als ein erstes Resultat der Vorbesprechung wurde deutlich, dass es für die Kernstadt sicherlich unterschiedliche Quellen an mehreren Standorten für ein Nahwärmenetz geben wird.

Alle Beteiligten freuen sich auf das gemeinsame Projekt und sind gespannt auf die Ergebnisse der Studie.

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