Sprungziele
Seiteninhalt
10.06.2022

Landesinitiative+Baukultur in Hessen lud zu »Tage der Baukultur« ein - Veranstaltung war ein voller Erfolg

Vergangene Woche fanden in Kirchhain die „Tage der Baukultur“ als Forum für Projektbesichtigungen, Vorträge und Diskussionen rund um die Herausforderungen zur Innenstadtgestaltung statt.
Hintergrund ist die Beteiligung Kirchhains am Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“. Kirchhain partizipiert auch an der Förderung im Rahmen des hessischen Landesprogramms „Zukunft Innenstadt“ und hat aktuell ein „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“ als Grundlage für bauliche Maßnahmen in der Innenstadt fertiggestellt.

Diesen frühen Zeitpunkt im Prozess der Städtebauförderung nutzt die Landesinitiative +Baukultur in Hessen für einen Perspektivwechsel: Wie kann ein Impuls für eine Baukultur gegeben werden, die über Stadtbildpflege hinausgeht und nicht nur ästhetische, sondern auch soziale, ökologische, ökonomische und emotionale Dimensionen einbezieht? Wie kann die Städtebauförderung kreativ genutzt werden, um zu individuellen, ortsspezifischen und unverwechselbaren Bauten und öffentlichen Räumen im kleinstädtischen Kontext zu gelangen?

Mehr zu diesen Fragen und neue Impulse zur Innenstadtentwicklung sollten die Beteiligten im Rahmen der Baukulturtage in Kirchhain erfahren. Teilgenommen haben an dem dreitägigen Programm Vertreter aus dem Ministerium, der Verwaltung, der Kirchhainer Kommunalpolitik sowie die Handwerksmeister Arnulf Preis und Hartmut Pfeiffer. Aber auch die Öffentlichkeit war zur Teilnahme an einigen Programmpunkten aufgerufen.

Auftakt im Kirchhainer Bürgerhaus
Andrej Müller vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen betonte bei der Eröffnung im Bürgerhaus die Rolle der Landesinitiative +Baukultur in Hessen: „Die Landesinitiative soll und möchte als Impulsgeber wirken, das Gespräch mit der interessierten Öffentlichkeit intensivieren und den Wissens- und Erfahrungsaustausch unterstützen. Sie ist ein Dialogmedium zwischen Bauherren, Architekten, Ingenieuren, Planern und der interessierten Öffentlichkeit.“
Bürgermeister Olaf Hausmann freute sich, dass das Wirtschaftsministerium und die Hessen Agentur Kirchhain als Ort für die Veranstaltungstage ausgewählt hat: „Wir können Kirchhain in den nächsten Jahren im Rahmen des Förderprogramms zum integrierten Stadtentwicklungskonzept weiterentwickeln und für die Zukunft neu aufstellen. Diese Chance müssen wir nutzen und ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten drei Tagen neue Denkanstöße zur Weiterentwicklung unserer schönen Stadt erhalten werden.“
Die Moderation der Veranstaltung lag bei Xenia Diehl von der Hessen Agentur, die zunächst an Lars Bölling vom Büro UmbauStadt übergab, der eine kurzen Einführung zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) in Kirchhain gab, Es folgten verschiedene hochinteressante Impulsvorträge zu den Themen „Architektur und (Um)Baukultur, Grün und Freiraum in kleineren Städten sowie zu neuen Wohnformen in Altstädten“.

Anschließend erfuhren die Interessierten bei einem Stadtrundgang durch den Heimat- und Geschichtsverein Kirchhain Wissenswertes zur Geschichte der Stadt bevor der erste Tag bei einem Konzert mit der Band THE HEADS auf dem Marktplatz ausklang.

Am zweiten Tag für eine Abordnung aus Mitgliedern des Ministeriums sowie aus Politik und Verwaltung in den Landkreis Schweinfurt. Begrüßt wurde die Reisegruppe in Werneck von Landrat Florian Töpper sowie Bürgermeister Sebastian Hauck. Von ihnen sowie den Verantwortlichen des Regionalmanagements David Wald und Ursula Schmidt erfuhren die Teilnehmenden Interessantes zu Innenentwicklungsprojekten und -förderungen im Landkreis Schweinfurt. Auch die Besuche des Balthasar-Naumann-Platzes als Beispiel zur Umsetzung der Städtebauförderung sowie das Projekt zur Bauhütte Obbach, das von Bürgermeisterin Simone Seufert vorgestellt wurde, gaben den Beteiligten interessante Einblicke in die Innenstadtentwicklung der beiden Kommunen.
Den Abschluss der Fahrt bildete ein Besuch im Schlossgut Obbach, einem landwirtschaftlichen Gutsbetrieb mit angeschlossener biologisch-organischer Landwirtschaft.

Neue Ideen für den Marktplatz
Parallel zur Exkursion erarbeitete in den Räumen der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) im Weinhaus am Marktplatz in Kirchhain ein Entwurfsteam, das sich aus Architekten aus Darmstadt und Frankfurt zusammensetzte, Stegreif-Ideen für den Kirchhainer Marktplatz. Grundlage für die Ideensammlung bildete das vorliegende ISEK. Unterstützt wurde das Team von Mitarbeitenden der THM Mittelhessen (Studium Plus, Wissenschaftliches Zentrum Duales Hochschulstudium).

Gruppenarbeit zur Entwicklung neuer Impulse
Der Abschlusstag am Freitag fand im Bürgersaal des Rathauses statt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Olaf Hausmann und Andrej Müller vom Wirtschaftsministerium übernahm Anna Scheuermann die Moderation. Zunächst stellte das Entwurfsteam ihre ausgearbeitete Präsentation vor. Sie gaben den Anwesenden zunächst einen Überblick über die Ist-Situation am Marktplatz. Interessant war hierbei, dass die Team-Mitglieder die Situation „aus einem anderen Blick“ gesehen haben und somit „den Blick von oben“ hatten. Dies merkte man auch bei der anschließenden Vorstellung ihrer Ideen zur möglichen Umgestaltung des Marktplatzes. Zahlreiche neue Ideen und Gestaltungsvorschläge, die von „mehr Grün“ über Barrierefreiheit bis hin zur Abstufung des Marktplatzes und einer damit verbundenen optischen Trennung zwischen Straße und Ruhebereich gingen. Die neuen Impulse fanden bei den Anwesenden große Begeisterung.

Im Anschluss wurden in drei Arbeitsgruppen zu den Themen „Grün = Bunt – Beschattung, Verkehr & Mobilität sowie Nutzungen auf dem Platz“ verschiedene Lösungsmöglichkeiten und Zukunftsentwicklungen zum Kirchhainer Marktplatz ausgearbeitet. Die Sprecher der Arbeitsgruppen stellten im Anschluss an die Gruppenarbeit ihre Ideen und Vorschläge vor. Nach einem aufschlussreichen Vormittag endete die dreitätige Baukultur-Veranstaltung.

Als Fazit hielten alle Verantwortlichen fest: Es waren drei interessante und informative Tage, bei denen alle Beteiligten „dazugelernt“ haben. Alle haben zahlreiche neue Eindrücke gesammelt, die die Arbeit für die Zukunft fördern und stärken können. Die überaus gute und kollegial-freundschaftliche Stimmung war sicherlich die Grundlage die gelungenen Projekttage.

Seite zurück Nach oben