Sprungziele
Seiteninhalt
06.03.2018

Kirchhain blüht (Teil 1): Frühblüher und frühblühende Sträucher als erste Insektennahrung

Krokusse als erste Nahrungsquelle für Bienen (Foto: Zita Sprengard)
Kirchhain blüht

Die Stadt Kirchhain wird in den nächsten Wochen und Monaten im Kirchhainer Anzeiger zu verschiedenen Themen Informationsreihen, z.B. Vorstellung der Kirchhainer Feuerwehren sowie „Aktiv in Kirchhain“ starten.
Beginnen werden wir in dieser Ausgabe mit dem 1. Teil der Serie „Kirchhain blüht!“

Im Februar 2008, vor zehn Jahren also, startete das Aktionsbündnis der Stadt Kirchhain mit dem Bieneninstitut und dem BUND unter dem Namen „Kirchhain blüht“. Anlass für das Projekt war das Zurückgehen vieler Insektenarten, insbesondere die rückläufigen Zahlen bei den Bienen. Dieser Rückgang hat sicherlich vielfältige Ursachen, aber einer der Gründe liegt im mangelnden Nahrungsangebot für die Insekten. So hatten es sich die Initiatoren damals zum Ziel gesetzt, den Insekten durch eine blütenreiche Stadt eine bessere Lebens- und Nahrungsgrundlage zu bieten. Die Stadt hat unter anderem zahlreiche Grünflächen als Blumenwiesen umgestaltet und viele Staudenbeete angelegt; aber auch viele Bürger/innen haben das Anliegen durch blühende, duftende Kräuter- und Staudengärten unterstützt. Durch regelmäßige Informationen in dieser Rubrik soll die Aufmerksamkeit der Bürger/innen für dieses wichtige Anliegen erhalten und weitere Themen, die Natur und Umwelt betreffen, angesprochen werden.

Was ist los in der Natur um diese Jahreszeit?
Wer sich umschaut, kann allerorten die kleinen Frühblüher in den Gärten bewundern, die ihre zarten Blüten auch bei kälteren Temperaturen ausbreiten. In einem Vorgarten in Großseelheim wachsen die strahlend violetten Krokusse sogar flächendeckend. Wer länger verweilt, kann beobachten, wie in den Blüten die ersten Hummeln und Bienen nach Nahrung suchen. Neben den Krokussen bieten auch Schneeglöckchen, Winterling, Traubenhyazinthe, Märzenbecher, Blaustern und Anemone die für die Bienen so wichtige erste Nahrung an.

Nach der Blühphase ist es wichtig, dass man das Blattwerk stehen lässt. Die Blätter müssen dann Gelegenheit haben, Nährstoffe zu bilden, die in den Zwiebeln eingelagert werden. Mit Hilfe dieser gespeicherten Vorratsstoffe sind die Pflanzen am Ende des nächsten Winters in der Lage, frühzeitig ihre Blätter und Blüten der Sonne entgegenzustrecken.

Wer neue Frühblüher für seinen Garten anlegen möchte, muss die Zwiebeln schon im Herbst des Vorjahres in die Erde stecken. Wir werden Sie im kommenden Herbst rechtzeitig daran erinnern und auch Tipps zur Sortenwahl geben.

Daneben unterstützen die frühblühenden Bäume und Sträucher einen guten Saisonstart für die Insekten. Die Haselblüte war in diesem Jahr leider sehr früh und konnte aufgrund der niedrigen Außentemperaturen von den Bienen nicht als Pollenspender genutzt werden. Umso wichtiger sind die jetzt aufblühenden Weidenkätzchen, insbesondere die der Salweide. Die samtigen Blütenstände der männlichen Blüten mit ihren gelben Staubgefäßen locken die Bienen an. Sie bieten reichlich Nektar und Pollen, den die Bienen dringend zur Brutaufzucht benötigen. Daher stehen die Weiden unter Naturschutz; es ist verboten, Zweige mit blühenden Kätzchen abzuschneiden. Auch wenn es verlockend ist, diese Frühlingsboten für einen Osterstrauß mit nach Hause zu nehmen – denken sie beim Spaziergang an die Bienen und kaufen sie sich die Zweige im Blumenladen, denn dort stammen sie von großen Plantagen.

Vielleicht wollen sie in ihrem eigenen Garten in den nächsten Jahren für Weidenkätzchen sorgen – nichts leichter als das! Weiden werden durch Stecklinge vermehrt. Sobald die Blütezeit vorbei ist, schneidet man daumendicke Zweige ab und steckt sie etwa 10 bis 15 cm tief in feuchte Erde. Dies kann im Garten geschehen oder in einem Blumentopf. Der Steckling bildet innerhalb weniger Wochen Wurzeln und kann dann an seinen endgültigen Standort verpflanzt werden.

Tipp: Dieses einfache Anzuchtverfahren lässt sich gut mit Kindern durchführen, da man sehr schnell das Ergebnis seiner Bemühungen sieht.

Sieht man Weiden doch wohl eher in der freien Natur, so eignen sich für den eigenen Garten als insektenfreundliche, frühblühende Sträucher die Felsenbirne und die Kornelkirsche mit ihren kleinen gelben, in dichten Büscheln stehenden Blüten, deren leuchtend rote Früchte dann im Herbst vielen Vogelarten als Nahrung dienen.

Seite zurück Nach oben