Sprungziele
Seiteninhalt
01.03.2024

Gemeindegebietsreform stand neben den Ehrungen im Mittelpunkt des Jahresempfangs 2024

50 Jahre Landkreis – 50 Jahre Gebietsreform – 50 Jahre Kirchhain und seine Stadtteile: Das war das Thema des diesjährigen Jahresempfangs. Die Stadt hat bei den Einladungen zum Jahresempfang 2024 mit dem diesjährigen Kreisjubiläum den Fokus auf Kirchhain, seine Stadtteile und die Bürgerinnen und Bürger gelegt. Neben Vertretern aus Politik, Wirtschaft und verschiedener Institutionen konnten erstmals auch 50 Bürgerinnen und Bürger an dem Empfang teilnehmen.

Den Festvortrag hielt in diesem Jahr Dirk Lossin, Leiter des Fachbereiches Zentrale Dienste und Personalservice der Stadt Kirchhain. „50 Jahre Gemeindegebietsreform: Vergangenheit * Gegenwart * Zukunft“ lautete die Überschrift seines kurzweiligen Vortrages, der viele interessante Einblicke in das Prozedere der Eingemeindungen gab. Lossin zeigte auf, dass nicht jeder der 12 Kirchhainer Stadtteile damals freiwillig Kirchhain zugeteilt wurde. So wäre Langenstein lieber selbständig geblieben, Emsdorf lieber nach Stadtallendorf und die Großseelheimer lieber nach Marburg gegangen. Dirk Lossin erinnerte auch an die Startphase der größer gewordenen Stadt Kirchhain, deren Einwohnerzahlen sich von rund 6.200 (1967) auf über 14.000 Einwohner (1974) erhöhte.
Zwei Ortsvorsteher der ersten Stunde konnte die Stadt beim Jahresempfang begrüßen, und zwar Josef Kißling aus Anzefahr und Peter Gnau aus Stausebach. Beide erinnerten an die Anfänge und daran, dass sie damals sanft gedrängt wurden, das neue Amt zu übernehmen.

Stadtteile auch Thema in der Talkrunde
In der anschließenden Talkrunde konnte die Moderatorin Julia Luzius fünf Gesprächspartner begrüßen. Die Interviews mit Kristin Ploch (Ortsbeirat Sindersfeld), Klaus Weber (Ehrenbürger, Kreisausschussmitglied), Helmut Hofmann (Ortsvorsteher Großseelheim, Stadtverordneter), Uwe Kemmer (Ortsvorsteher Himmelsberg, Stadtverordneter) und Christian Hohl (engagierter Bürger aus Langenstein) waren abwechslungsreich, lustig aber auch hochinteressant. Sie gaben einige Einblicke in ihre Erfahrungen und unterschiedlichen Aktivitäten im jeweiligen Ort. Hofmann und Weber konnten zudem einige Anekdoten aus der Zeit der Gemeindegebietsreform erzählen, da sie diese miterlebt hatten.

Blick nach vorne durch den Bürgermeister
Bürgermeister Olaf Hausmann verzichtete auf den Blick zurück, sondern schaute nach vorne. In seiner Rede ging er auf verschiedene Projekte und Themen ein, die in den nächsten Jahren einen Schwerpunkt in Kirchhain bilden werden:

• Investitionen in die Pflichtaufgaben Feuerwehr und Kitas, z.B. Fertigstellung der Feuerwehrstandorte Sindersfeld und Betziesdorf, Start der Planungen der Erweiterung der Feuerwehrfahrzeughalle Niederwald, verbunden mit der Sanierung des DGH, Lösungsvorbereitung für den Feuerwehrstandort Kleinseelheim, Löschwasserversorgung Emsdorf und Burgholz sowie Öffnung der Naturkita am Sandfang
• Investitionen in die Infrastruktur, wie z.B. Fertigstellung Multifunktionales Haus/Neue Mitte Betziesdorf, energetische Sanierung DGH Großseelheim, Umsetzung der Planungen im Gewerbegebiet in Kirchhain und Großseelheim zur Sicherung der Unternehmen vor Ort
• Weiterentwicklung von Zukunftsthemen: Nahwärme Stausebach, Betziesdorf, Kirchhain, Schönbach (KfW 432), Planungen und Umsetzungen von Radwegen (Emsdorf – Stadtallendorf & über Langenstein nach Kirchhain, Betziesdorf-Bürgeln, innerstädtisches Radwegenetz)

Kirchhain lebt Nachbarschaft auf Augenhöhe
Hausmann machte auch deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen ist, so z.B. das StudiumPlus-Forum, die Kooperation „Klimahandeln“ sowie der gemeinsame Ordnungsbehördenbezirk mit einigen Kommunen aus dem Ostkreis oder die intensive Standesamtsunterstützung für Amöneburg.

Demokratie leben
Bürgermeister Hausmann dankte der Stadtverordnetenversammlung für die einmütige Beschlussfassung der Trierer Resolution und er dankte auch den vielen Kirchhainerinnen und Kirchhainern, die am 27. Januar erst in der Fußgängerzone ein leises und deutliches Zeichen gegen das Vergessen gesetzt haben und anschließend in Marburg ein umso Lauteres mit 16.000 anderen Menschen.
„Wir dürfen nicht nachlassen für unsere Demokratie, für die Freiheit einzutreten. Jeden Tag! Denn wir konnten in der Zeitung lesen, dass auch hier im Ostkreis Menschen den Reichsbürgern zuzuordnen sind. Lassen sie uns diesen Personen entgegentreten. Wir sind mehr. In Kirchhain leben wir Natürlich in Vielfalt!“, so der deutliche Apell Hausmann gegen rechte Gewalt und für Demokratie.

Hausmann verurteilt Angriff auf Mitarbeiter
In diesem Zusammenhang wies Hausmann auf den tätlichen Angriff auf einen Kollegen des Kirchhainer Ordnungsamts hin, der in Ausübung seiner Tätigkeit brutal zusammengeschlagen wurde. „Hier sind Grenzen deutlich überschritten worden, die ich zutiefst widerlich finde und die unentschuldbar sind. Ich bedanke mich bei den Ermittlern der Polizei, dass die Schläger und Hintermänner überführt und anschließend durch die Justiz verurteilt wurden“ so Hausmann. Er machte deutlich: „Für kriminelle Personen, die Recht und Ordnung mit Füßen treten, die die Unversehrtheit von Leib und Leben in Frage stellen, die unseren Rechtsstaat nicht achten, ist kein Platz in unserer Stadt!“

Umrahmt wurde der Abend durch den Chor All Inklusive, die zwischen den Programmpunkten immer wieder für leichte Unterhaltung sorgte.

Fotos: Stadt Kirchhain / Frank Wagner

Seite zurück Nach oben