Gedenkveranstaltung »85 Jahre Reichspogromnacht« am 08. November

In Hessen brannten die Synagogen vielerorts schon einen Tag früher als im übrigen Deutschland: Ein bewusst organisierter Probelauf für den angeblich „spontanen Volkszorn“ des 09. November 1938.

Zum 85. Jahrestag dieser Geschehnisse laden die Stadt Kirchhain, die Alfred-Wegener-Schule, der Heimat- und Geschichtsverein e.V. sowie die hiesigen Kirchengemeinden zu einer gemeinsam gestalteten Gedenkfeier am 08. November ein.

Start ist um 18.30 Uhr am jüdischen Friedhof in der „Röthestraße“. Die Teilnehmer/innen gehen danach schweigend in einer Lichterprozession zur ehemaligen Synagoge, wo ein Kranz niedergelegt wird.
Die Lichterprozession führt dann zum Bürgerhaus Kirchhain. Dort findet um 19.30 Uhr eine Gedenkveranstaltung mit Wortbeiträgen von Matthias Bosse (Schulleiter Alfred-Wegener-Schule), Bürgermeister Olaf Hausmann, Kerstin Ebert (Vorsitzende Heimat- und Geschichtsverein Kirchhain) sowie Rainer Wilhelm als Vertreter der Kirchen unter Mitwirkung der AG ARRET (Stolpersteine) sowie dem WPU-Kurs Darstellendes Spiel und dem Leistungskurs Musik (Jahrgang 12) der Alfred-Wegener-Schule.

Jenny Strauss-Clay aus den USA zu Besuch
Die Schüler/innen bereiten derzeit gemeinsam mit ihren Lehrer/innen Videos sowie eine Ausstellung mit Zeitzeugenberichten vor, die an dem Abend im Bürgerhaus gezeigt werden sollen.
Außerdem werden Jenny Strauss-Clay mit ihrer Tochter aus den USA sowie ihre Schwägerin Cornelia Edding aus Berlin anwesend sein. Jenny Strauss-Clay ist die Tochter von Leo Strauss, der in die USA ausgewandert ist. Für die Familie Strauss wurden in der Römerstraße Stolpersteine verlegt. Es ist geplant, dass Jenny anlässlich der Veranstaltung über die Geschichte ihrer Familie berichtet.

Die Bevölkerung ist zu der Veranstaltung herzlich eingeladen.

Foto: Stadt Kirchhain