Sprungziele
Seiteninhalt
19.04.2024

Grundschule Kirchhain - »Elterntaxis« sorgen täglich für chaotische Verkehrsverhältnisse

Vor der Grundschule Kirchhain sind zu den Hol- und Bringzeiten der Kinder regelmäßig chaotisch anmutende Verkehrsverhältnisse zu beobachten. Zu dem Thema haben sich vor einigen Wochen Anwohner, Schulleitung und Vertreter der Kirchhainer Straßenverkehrsbehörde zum Austausch getroffen.

Fazit: So geht das nicht weiter!

Die Fakten
Jeden Morgen fahren zeitgleich dutzende „Elterntaxis“ in die Pestalozzistraße ein, um dort Kinder zur Grundschule zu bringen. Die Fahrzeuge stehen oder fahren meist Stoßstange an Stoßstange, dicht gedrängt und hektisch aneinander vorbei, halten auf dem Gehweg, versuchen zu wenden, beschleunigen unnötiger Weise, stellen Hof- und Garageneinfahrten zu...
Die Aufzählung ließe sich mit atemberaubenden Beobachtungen fortsetzen. Es sind zumeist die Eltern selbst, die wichtige Verkehrsregeln ignorieren. Für die Kinder kann es gefährlich werden; insbesondere beim Ein- und Aussteigen und beim Überqueren der Straße.

Zudem kommt es oft zu extremen Behinderungen des übrigen Verkehrs, und zwar nicht nur in der Pestalozzistraße, sondern auch im Bereich der Bushaltestelle „Ziegelgartenstraße“. Dort gilt ein generelles Parkverbot.
Hinter den Autos sieht man die Grundschüler kaum, auch ihr Blick auf die Straße ist versperrt.

Laufen ist gesund und fördert die Selbständigkeit der Kinder
Die Stadt Kirchhain nimmt die geschilderten Situationen erneut zum Anlass, um insbesondere an die Eltern der Grundschülerinnen und Grundschüler zu appellieren.

„Wir bitten dringend darum, die Kinder nicht selbst in gefährliche Situationen zu bringen. Bitte vermeiden sie es, mit dem Auto direkt bis zur Grundschule zu fahren. Denken sie bitte über Alternativen nach“, sagt Kirchhains Bürgermeister Olaf Hausmann, der sich in seiner Funktion auch für die Verkehrssicherheit verantwortlich zeichnet.

Die Stadtverwaltung empfiehlt, Kinder möglichst zur Schule laufen zu lassen. Dies bedingt, dass Eltern mit ihren Kindern den Schulweg üben und ihren Kindern beibringen, wie sie sich – vielleicht auch in kleinen Gruppen – selbständig im öffentlichen Verkehrsraum verhalten müssen.
Das gilt nicht nur für die vielen Kinder, die in der Kernstadt wohnen, sondern auch für diejenigen, die aus den Stadtteilen zur Schule gebracht werden müssen.
Eine gute Haltemöglichkeit, wenn es dennoch mit dem Auto sein muss, sind die Parkplätze vor und entlang des jüdischen Friedhofs sowie am Friedhof entlang der Röthestraße.
Von allen Richtungen aus können die Kinder an Fußgängerüberwegen gesichert die Straße queren.
Eine weitere Alternative ist der Parkplatz am Bieneninstitut in der Erlenstraße. Auch von dort aus sind es nur wenige Meter bis zur Grundschule.

Coole Tipps des Bürgermeisters
Der Schulweg ist so wichtig. Die Kinder entspannen, bewegen sich, kommen fit für die Schule an und lernen, sich im Verkehr zu bewegen. Wenn sie hektisch mit dem Auto abgesetzt werden, fehlt das alles.

Zu Fuß zur Schule gehen hat positive Auswirkungen:
• auf die Gesundheit der Kinder
• auf ihre Persönlichkeitsentwicklung und Lernfähigkeit und selbstverständlich auch
• auf unsere Umwelt.

Kinder, die viel mit dem Auto gefahren werden, lernen nicht, sich sicher im Straßenverkehr zu verhalten. Deshalb appellieren wir an die Eltern:
• Parken sie nicht im absoluten Halteverbot/an der Bushaltestelle und auch nicht direkt vor der Grundschule.
• Halten sie am Straßenrand etwas entfernt von der Schule, damit die Durchfahrt der Straße nicht blockiert ist.
• Lassen sie ihre Kinder 300 oder 400m entfernt aussteigen, wenn es doch mal mit dem Auto sein muss. Ein kurzer Spaziergang am Morgen vor dem Unterricht fördert die Konzentrationsfähigkeit ihres Kindes.
• Zeigen und üben sie mit ihren Kindern, wie sie auch zu Fuß gut und sicher zur Schule kommen.

„Vielleicht finden ihre Kinder das sogar cool“, mutmaßt Olaf Hausmann, der als gebürtiger Kirchhainer selbst noch gute Erinnerungen an den eigenen Schulweg hat und diesen jeden Tag zu Fuß laufen musste (oder durfte?).



Foto: Stadt Kirchhain

Seite zurück Nach oben