Sprungziele
Seiteninhalt
19.05.2023

Eichenprozessionsspinner - Auch in Kirchhain gibt es ihn

In den Medien ist in den letzten Jahren immer wieder das Thema „Eichenprozessionsspinner“ zu lesen bzw. zu hören. Der Eichenprozessionsspinner (EPS) ist ein Falter oder auch Schmetterling. Er legt seine Eier auf den Stämmen von Eichen ab; es wurden aber auch schon Bodennester beobachtet. Dort entwickeln sie sich zu Larven. Sie ernähren sich von den jungen Eichenblättern. Der EPS durchlebt mehrere Larvenstadien bis er sich verpuppt, um als Falter zu schlüpfen und den Zyklus von vorn zu beginnen. Seinen Namen hat er davon, dass die Raupen sich in langen Reihen zum Fressen und zurück in die Nester bewegen; quasi wie in einer Prozession.

Eichenprozessionsspinner in Kirchhain?
Erstmals wurde der EPS in 2018 mit Befund in der Kirchhainer Gemarkung festgestellt und behandelt. Seither werden in jedem Frühjahr die vom Vorjahr bekannten Standorte mit Nematoden behandelt. Die Nematoden werden mittels Luftdruck in den Abendstunden bzw. bei Nacht in die Bäume gebracht, um dort die Raupen zu schädigen. Derzeit wird diese Behandlung durchgeführt.
Die Nachkontrolle auf Nester mit Raupen findet ab Mitte Juni statt. Die dann in den Bäumen befindlichen Nester werden abgesaugt und schadfrei entsorgt.

Warum das alles?
In den ersten Larvenstadien besitzen sie noch nicht die Brennhaare, die – ähnlich wie bei Brennnesseln, jedoch stärker juckend - rote Nessel-Flecken auf der Haut auslösen können oder in den Atemwegen Asthmaanfälle. Sollten Betroffene solche Symptome feststellen, nachdem sie in Kontakt mit den Larven gekommen sind, sollten sie nicht den Besuch beim Arzt scheuen.

Die Brennhaare verbleiben nach dem Schlüpfen der Schmetterlinge in den Nestern und können über fünf Jahre hinweg ihr Gift abgeben. Deshalb ist es wichtig, sowohl die Raupen (um die nächste Generation zu reduzieren) im Frühjahr als auch die Nester im Sommer zu entfernen, damit Mensch und (Haus-) Tier nicht mit den Brennhaaren in Kontakt kommen. Eine komplette Ausrottung der bei uns heimischen Tiere ist nicht möglich. Die Bekämpfung bzw. Kontrolle ist eine dauerhafte Aufgabe. Hier ist die Stadt Kirchhain bereits im 6. Jahr aktiv.

Sind alle Spinner gefährlich?
Es gibt auch andere Spinner, z.B. in Schlehenhecken oder Obstbäumen. Diese fressen zwar auch das Laub der Sträucher oder Bäume ab, die Gehölze können das aber in der Regel durch einen zweiten Austrieb der Blätter kompensieren. Für uns Menschen und Tiere sind diese Spinner in der Regel ungefährlich. Ihnen fehlen die Brennhaare.

Wo werden Maßnahmen durchgeführt?
Der EPS ist heimisch, somit werden die Tiere nur an Stellen bekämpft wo wir einen Aufenthalt anbieten z.B. auf Spielplätzen, an Radwegen, auf Friedhöfen oder in Grünanlagen. Auch in Kindergärten behandeln wir die Bäume, um unsere Jüngsten zu schützen.

Foto: Stadt Kirchhain

Seite zurück Nach oben