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20.01.2023

Zukunftswerkstatt Altstadtgestaltung - Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Wie soll unsere Innenstadt aussehen? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Kirchhainer im Rahmen des „Integrierten Stadtentwicklungskonzepts - ISEK“:
Die Fußgängerzone soll mehr Aufenthaltsqualität erhalten, grüner und lebendiger werden. Der Marktplatz soll noch stärker zentraler Treffpunkt und Erlebnisort werden und das Dörfchen klimagerecht neugestaltet werden.

Im Rahmen von drei unterschiedlichen Beteiligungsformaten (Workshop im Bürgerhaus, Postkarten und über das Concept-Board auf der Internetseite) wurden die Bürgerinnen und Bürger in den letzten Wochen nach ihren Wünschen und Anregungen befragt. Insbesondere wurden Eingaben zu den nachstehenden Kategorien gemacht: Klima & Grün, Gestaltung & Möblierung, Nutzungen & Zielgruppen, Mobilität & Barrierefreiheit.

Die Ergebnisse der Beteiligungsformate sind auf der Internetseite der Stadt Kirchhain abrufbar. Hier die wesentlichen Aspekte:

Unsere neue Fußgängerzone
Hier steht insbesondere der Wunsch nach mehr Grün im Mittelpunkt. Neben mehr Bäumen wurde als möglicher Schattenspender der Bewuchs über die Straße genannt, der an Drahtseilen zwischen den Gebäuden ranken könnte.
Vorgeschlagen wurde auch mehr Fassadenbegrünung sowie der Wunsch nach mehr Blumen- und Kräuterbeeten in niedrig bepflanzten Rabatten und einheitlichen Blumenkübeln.

In der Kategorie Gestaltung und Möblierung zeigte sich vor allen Dingen ein starker Wunsch nach mehr Aufenthalts- und Begegnungsorten, die durch mehr Sitzmöglichkeiten geschaffen werden könnten. Diese Orte sollten dabei die Qualitäten besitzen, zur Kommunikation anzuregen oder zum Verweilen und Ausruhen einzuladen. Nach Wunsch einiger Bürger*innen könnten zusätzlich interaktive und kreative Gestaltungselemente wie Spielinstallationen, Spielmöglichkeiten für Kinder oder auch Streetart zu einer Belebung der Fußgängerzone beitragen.
Als verbesserungswürdig wird dabei die Materialität der Fußgängerzone bezeichnet. Wird der Wunsch nach einem moderneren Straßenbelag geäußert, gibt es gleichzeitig aber auch Bedenken gegenüber einer umfassenden Sanierung der Oberfläche.

Bezüglich der Nutzungen und der Zielgruppen der Fußgängerzone konzentrierte sich die Diskussion primär auf die Ausgestaltung der Erdgeschossflächen. Diesbezüglich wurden Vorschläge zu einer Diversifizierung der EG-Flächen durch u.a. einer Markthalle, einem Geschäft für den täglichen Bedarf, Läden aus der Kreativbranche oder auch einem kleinen Kaufhaus geäußert.
Bezüglich des gastronomischen Angebots gab es unterschiedliche Aussagen. Wünschten sich einige mehr Gastronomie, wie bspw. ein Café mit Außenbestuhlung, ordneten vereinzelte das gastronomische Angebot als völlig ausreichen bzw. zu viel ein.

Bei der Mobilität wurde auf die Herstellung der Barrierefreiheit eingegangen. So müsste das jetzige Pflaster für eine barrierefrei Fortbewegung (mit dem Rollator) erneuert werden. Jedoch wurde auch Skepsis gegenüber einem umfassenden Umbau der Fußgängerzone geäußert. Das permanente Durchfahren von Autos wurde kritisiert. Hier wurde z.B. vorgeschlagen, mit Anlieferbuchten in den Nebenstraßen die Beeinträchtigung des Fußverkehrs durch den Anlieferverkehr zu minimieren.

Marktplatz für Alle
Wie auch bereits bei der Fußgängerzone wurden sich beim Marktplatz mehr Bäume und mehr Grün in die bestehenden Flächen gewünscht. Dafür wurde u.a. vorgeschlagen, Mauern zu begrünen, Parkplätze zu entsiegeln oder die jetzigen Poller zu entfernen und einen Grünstreifen als Abgrenzung einzurichten.
Bei der Gestaltung und Möblierung wünschten sich die Beteiligten vor allen Dingen mehr Aufenthalts- und Begegnungsorte. Der Marktplatz sollte demnach mehr ein Treffpunkt werden, an dem sich auch länger aufgehalten werden kann. Für Kinder sollte es mehr Spielmöglichkeiten geben. Zudem wurden konkrete Wünsche nach Fahrradstellplätzen und Ladestationen für E-Bikes geäußert.
Ein Thema war auch die Gastronomie. Hier wurde eine noch stärkere gastronomische Nutzung des Marktplatzes mit einem Café mit Außenbestuhlung, einem Weinlokal oder einem Restaurant angeregt. Zudem wurde sich gewünscht, den Marktplatz wieder mehr in seiner ursprünglichen Funktion als Markt und Forum zu nutzen.
Am kontroversesten wurde bei dem Marktplatz das Thema Parkplatzsituation und Durchgangsverkehr diskutiert. Dabei fordert die deutliche Mehrheit der Bürger/innen eine autofreie Gestaltung des Markplatzes bzw. zumindest eine stärkere Verkehrsberuhigung. Konkreter wurde hier die Beseitigung der vorhandenen Parkplätze gefordert sowie eine Sperrung des Marktplatzes für den PKW-Verkehrs bis zur Marktstraße. Auf der anderen Seite wurde von einzelnen Personen der Standpunkt vertreten, dass gerade für mobilitätseingeschränkte Personen die Parkplätze am Marktplatz essentiell seien.
Hier gab es durchaus Stimmen, die eine Kompromisslösung bezüglich dieses Themas forderten, die u.a. die Einrichtung von Temposchwellen oder eine stärkere Regulierung des Parkens beinhalten könnte.

Altes Dörfchen Neu
Auch beim Dörfchen wurde sich mehr Grün sowie eine bessere Pflege gewünscht. Zudem sollte die Pflege des Treppenaufgangs zur Stadtkirche forciert und Anreize zur Verschönerung der privaten Vorgärten geschaffen werden. Eng verbunden mit diesen Vorschlägen besteht im Hinblick auf die beengten Begebenheiten im Dörfchen der Wunsch nach privaten Anreizen zur Förderung von Gebäudebegrünung.
Die Neugestaltung der Straßenoberfläche der Straße „Hinterm Kirchhof“ war ein wichtiger Aspekt. Hier wurde sich eine Gestaltung gewünscht, die sich stärker an einem historischen Erscheinungsbild orientiert.
Weitere Vorschläge waren die Beschilderung an historischen Gebäuden, die Einrichtung von mehr Sitzbänken sowie die dezentere Einbindung von Mülltonnen in die Gestaltung.
Bei der Kategorie Mobilität und Barrierefreiheit wurde sich primär das Einrichten einer verkehrsberuhigten Einbahnstraße „Hinterm Kirchhof“ gewünscht. Schließlich wurde auch wie zuvor beim Marktplatz und dem Dörfchen die Forderung nach mehr Barrierefreiheit formuliert.

Ausblick
Die Vorschläge aus der Bürgerbeteiligung werden nun in der internen Arbeitsgruppe besprochen und in den nächsten Sitzungszug der städtischen Gremien Ende Januar/Anfang Februar eingebracht. Die Bevölkerung wird über das weitere Fortgehen fortlaufend informiert.

Fotos/Grafiken: UmbauStadt

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