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04.12.2018

Wasservögel am Kirchhainer Sandfang bitte nicht füttern

Die Fütterung von Wasservögeln ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung von Jung und Alt. Sie hat am Sandfang ein nicht hinnehmbares Ausmaß angenommen.
Die Stadt Kirchhain und die Veterinärbehörde des Landkreises raten aus tierseuchen-, tierschutz-, aber auch naturschutzrechtlichen Gründen davon ab, die Wasservögel zu füttern.

In der Vergangenheit ist bei vielen toten Schwänen festgestellt worden, dass die Todesursache schwere Magenerkrankungen sind, die u.a. auf die falsche Fütterung mit Altbrot, Brötchen und Küchenresten zurückgeführt wird. Es handelt sich um kein natürliches Futter und enthält deutlich mehr Salz als den Vögeln gut tut, sowie Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Der Vogelorganismus kann mit diesem Futter, das sicherlich für die Tiere sehr wohlschmeckend ist, nur schwer umgehen. Die Brotreste quellen den Magen auf, es kommt zu einseitiger Ernährung mit allen Folgeerscheinungen; Ornithologen bezeichnen Brot und Brötchen auch als Fast Food für Vögel. Es handelt sich somit um nicht artgerechtes Futter, so dass letztlich die Tiere davon krank werden und daran sterben können. Wenn Brotreste liegen bleiben, kann sich je nach Witterung, insbesondere bei feuchter Umgebung, sehr schnell Schimmelbildung entwickeln. Verschimmeltes Futter enthält Giftstoffe, die je nach Toxin unterschiedliche krankmachende Eigenschaften aufweisen. Eine regelmäßig hohe Ansammlung von Wildvögeln auf engem Raum führt auch zu der Menge an Tieren entsprechenden Ausscheidungen. Die verschmutzten Areale stellen ein großes Hygieneproblem dar. Keime können sich vermehren und zu Krankheiten der Vögel, anderer Tiere und ggf. auch von Menschen führen. Hinzu kommt noch die Gefahr einer Ratten- und Mäuseplage. Sie werden durch Futter, das von den Wasservögeln nicht mehr aufgenommen wird, angezogen, und stellen ein erhebliches Hygieneproblem dar, da die Schadnager wiederum dazu neigen, Keime zu verbreiten.
Zu guter Letzt ist noch die Belastung der Gewässer aufzuführen. Die hohen Kotmengen und auch Futter, das ins Wasser geworfen wurde, dann aufquillt und auf den Gewässerboden absinkt und dort verfault, führen zu einer Keimbelastung der Gewässer und zur Algenbildung.

Im letzten Jahr musste an der Rampe zum Sandfang (gegenüber der Schutzhütte)
über mehrere Wochen durch ein beauftragtes Schädlingsbekämpfungsunternehmen
den dortigen massiven Rattenbefall bekämpfen. Dies hat erhebliche Kosten verursacht.
Während der Bekämpfung wurde sichtbar das Schild "Bitte nicht füttern !"
angebracht. Die städtische Ordnungsbehörde appelliert an die Bevölkerung, in jedem Fall auf die Fütterung mit Lebensmittelresten zu verzichten; wer partout auf das Füttern nicht verzichten mag, sollte auf spezielles Wasservogelfutter zurückgreifen, das z.B. im Zoohandel erworben werden kann.

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