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14.05.2021

Von grünen Rasen zu bunten Wiesen

Das Stadtparlament hat im Dezember 2017 die Kirchhainer Biodiversitätsstrategie beschlossen und die Verwaltung damit beauftragt, „Kirchhain vielfältiger zu machen“.

Ein Projekt der Strategie ist, aus Rasen Blühflächen zu entwickeln. Um jedoch aus einem Löwenzahn- und Weißklee-Rasen eine bunte Blumenwiese zu entwickeln, braucht es vor allem Zeit, Geduld und Ausdauer. Bis 2018 wurden alle Flächen gemulcht. Beim Mulchen wird Schnittgut stark zerkleinert und vor Ort liegen gelassen. Durch die Auflage des Mulches konnten sich die Lichtkeimer unter den Blumen nicht entwickeln. Auch wurde der Eintrag von Stickstoff in die Flächen durch das Liegenlassen und zersetzten der Mulch-Auflage gefördert.

Die magersten Wiesen haben die meisten Blumen. Dies ist der Ansatz, den die Stadt Kirchhain nutzen möchte. Zum einen dadurch, dass das Schnittgut, als Stickstofflieferant abgefahren wird. Auch bekommen Blumensamen hierdurch Licht zum Keimen. Zum anderen durch eine Veränderung der Mahd- oder Schnittzeitpunkte. Die Flächen werden zwei bis drei Mal im Jahr gemäht, sodass sich die Rasen zu Blühflächen entwickeln können.

„Wir möchten die Bevölkerung darauf hinweisen, dass städtische Flächen in Kirchhain und den Stadtteilen durch diese Aktion nur zwei bis dreimal im Jahr gemäht werden“, erklärt Bürgermeister Olaf Hausmann. Beispielhaft können die Flächen in der Röthestraße, Am Amöneburger Tor, Neubaugebiet „Röthe“, Schaffenrathstraße sowie im Annapark in Kirchhain genannt werden sowie der Dreschplatz in Anzefahr, der Bereich beim Begrüßungsschild in Emsdorf, Sternackers Ruh´ in Betziesdorf oder Spielflächen in den Ortsteilen. Bei der Auswahl der Flächen wurde darauf geachtet, dass die Sichtbeziehungen des Verkehrs nicht beeinträchtigt werden und alle Verkehrsteilnehmenden gute Sicht haben.

Für die Umsetzung in wurden Flächen ausgewählt die sich für eine Entwicklung von Blühflächen aufgrund ihrer Lage und Topographie eignen. Eine Ausweitung von Blühflächen wird im Rahmen von Kirchhain blüht in den Stadtteilen geprüft.


Was bedeutet die Biodiversitätsstrategie?
Die UN-Biodiversitätskonvention versteht unter Biodiversität oder einfacher ausgedrückt der biologischen Vielfalt „die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter unter anderem Land-, Meeres-und sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören“. Damit umfasst sie die Vielfalt innerhalb sowie zwischen den Arten und darüber hinaus die Vielfalt der Ökosysteme selbst. Also insgesamt die genetische Vielfalt.

Was bedeutet dies für uns vor Ort –hier in Kirchhain? Für uns in Kirchhain bedeutet dies, dass wir unser Lebensumfeld und Lebensraum so gestalten wollen, dass wir zum Erhalt der biologischen Vielfalt aktiv beitragen. Mit der Umsetzung vieler Aktivitäten vor Ort, wie z.B. „Kirchhain blüht“, „Stadtgrün: Artenreich und Vielfältig“, der gemeinsamen Kooperationen mit dem Landkreis zu den Themen Biodiversität und Heckenmanagement, des Förderprogramms „Naturnahe Gestaltung im Außenbereich“, aber auch mit der Renaturierung der Wohra oder dem Naturschutzgebiet Radenhäuser Lache tragen wir dazu bei, dass sich die unterschiedlichen Arten erhalten. Dabei haben wir Maßnahmen in den verschiedenen Lebensräumen wie Feld, Wiesen oder Gewässer ergriffen. Erhalt der Artenvielfalt bedeutet, auch darauf zu achten, dass die Regionalität von Flora und Fauna erhalten bleibt. Dies gilt es auch strategisch und zukunftsorientiert fortzusetzen. Mit der Festschreibung unserer Biodiversitätsstrategie möchten wir einen Leitfaden an die Hand geben, der beschreibt was jeder Einzelne für den Erhalt der Artenvielfalt tun kann.

Ausführliche Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter: https://www.kirchhain.de/Umwelt-Natur.

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