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30.10.2019

Verbessserung des Radverkehrs in Kirchhain

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit den Kommunen den Radverkehr zu verbessern und auszubauen. Zur Umsetzung wurde das Radverkehrsforum gebildet, das dem gegenseitigen Austausch, der Schaffung von Netzwerken und dem fachlichen Input dienen soll. Neben Bürgerinnen und Bürgern setzt es sich aus Vertretern von Politik, Verbänden, der Landesverwaltung, des Landkreises und der Kommunen zusammen.
Als ersten Schritt haben die Mitglieder des Forums Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit den Themen Schulradeln, Alltagsradeln und Qualitätsmanagement beschäftigen.

Im Zuge der Verbesserung des Radverkehrs wurde durch die Arbeitsgruppe „Qualitätsmanagement Infrastruktur“ eine Ortsbefahrung in der Kernstadt Kirchhain durchgeführt. Nahezu das gesamte Stadtgebiet wurde bei einer Radtour mit Bürgermeister Olaf Hausmann abgefahren und zahlreiche Ideen wurden erörtert und Verbesserungenbesprochen, so z.B.

• Abstellanlage am Bahnhof: Die Abstellanlage ist modern, aber die Kapazitäten sind bei weitem nicht ausreichend. Hier soll eine Erweiterung der Abstellmöglichkeiten geprüft werden.
• Vom Bahnhof aus Richtung Westen gibt es keine Infrastruktur (Straße "Am Bahnhof"). Somit fehlt die familientaugliche Anbindung vom Bahnhof an das überörtliche Radnetz
• Übergang Viadukt: Die Straßenmarkierungen sind unklar. Gleichzeitig fehlt eine Wegweisung zum Bahnhof
• Übergang Kasseler Straße/vom Sandfang kommend: Eigentlich eine gute Anbindung vom Schulstandort und Hallenbad an den R6. (Schild für Abzweig Rauschenberg ist auch vorhanden); jedoch ist die Überquerung der Straße gefährlich. Idee: Ein kurzes Stück über einen straßenbegleitenden Radweg führen.
• Abstellanlage Hallenbad: Zahlreiche Abstellmöglichkeiten vorhanden, jedoch sind diese nicht abstellsicher. Eine Abstellanlage mit Überdachung ist zu prüfen
• Festplatz Kirchhain: Die Streckenführung ist unübersichtlich und gefährlich
• Gewerbegebiet: Das Abzweigen aus der Alsfelder Straße in die Melsunger Straße ist gefährlich, da keine Geschwindigkeitsbeschränkung vorhanden ist. Ist die Anbindung zum Einkaufszentrum ist somit schwierig.
• Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vor dem Herkulesmärkten müssen verbessert werden.
• Die Radwegweisung zum Freibad soll insgesamt ausgebaut werden. Die Fahrradabstellmöglichkeiten im Bereich vor dem Freibad sollen überprüft werden.
• In der Niederrheinischen Straße (wichtige Ost-West-Achse und Verlauf RMV-Route 11) keine Infrastruktur vorhanden, trotz ausreichender Straßenbreite.

Aber nicht nur negative Dinge wurden festgestellt. Positiv bewertet wurden beispielsweise die freigegebene Einbahnstraße am Herkules-Markt sowie die „Gute Fahrt in den Tempo-30-Zonen“

Im Stadtgebiet Kirchhain gibt es insgesamt ein gutes Radwegenetz und Kirchhain ist Knotenpunkt der überregionalen Radwege R2 und R 6. Jedoch ist das Radnetz verbesserungsbedürftig. Gerade im Hinblick auf den Schulstandort Kirchhain können und müssen Maßnahmen getroffen werden, die die Wege sicher machen.

Wie geht es weiter?
Der Kreisausschuss des Landkreises hat die Umsetzung des in Abstimmung mit den Kommunen entwickelten Radverkehrs-Entwicklungsplanes mit insgesamt 182 Infrastrukturmaßnahmen beschlossen; für viele Maßnahmen konnte die Übernahme der Baulastträgerschaften geklärt werden. Bei rund einem Drittel der Maßnahmen kann der Landkreis selbst als Baulastträger an der Umsetzung des Radverkehrsnetzes mitarbeiten. Entsprechend wurden inzwischen erste Planungsaufträge vergeben. Für die Beauftragung weiterer Planungen sollen die notwendigen Mittel in den Haushalt 2020 eingestellt werden.
Auch Hessen Mobil hat sich inzwischen in den Umsetzungsprozess integriert und sich für eine Reihe hochpriorisierter Maßnahmen aus dem Radverkehrsentwicklungsplan verantwortlich erklärt und auch die Kommunen beginnen Maßnahmen in eigener Baulast vorzubereiten.
Für die Stadt Kirchhain wird im Rahmen der Straßenverkehrsplanung auch das Radwegenetz mit beleuchtet. Die Ergebnisse stehen im 1. Halbjahr 2020 zur Verfügung.

Die AG macht allen interessierten Städte und Kommunen des Landkreises das Angebot, ebenfalls Ortsbefahrungen durchzuführen (Ansprechpartner: Harald Althaus, Email: harald-althaus@t-online.de).

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