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05.06.2019

Schmetterlinge durch verändertes Mahd-Regime

Das Projekt „Kirchhain blüht“ wurde in 2008 mit der Umgestaltung von Grünflächen in Blühflächen begonnen. In 2010 wurden die ersten mehrjährigen Wiesen angelegt mit dem Ziel, heimischen Tieren heimische Nahrungsquellen zur Verfügung zu stellen.

Mit dem Projekt „Stadtgrün: Artenreich und Vielfältig“ wurde der Aspekt der Grünflächenpflege aufgenommen. Das neue Pflegegerät bietet die Möglichkeit, auch höher stehende Rasen- bzw. Wiesenflächen zu mähen. Dies wird im Projektgebiet „Röthestraße“ umgesetzt.

Ein Ziel von „Stadtgrün: Artenreich und Vielfältig“ ist es, die Erfahrungen aus dem Projektgebiet auch auf andere Flächen zu übertragen. Damit stehen neue Entwicklungsziele bei der Grünflächenpflege in Kirchhain und den Stadtteilen zur Auswahl. Die Umsetzung des Projektes erfolgt jetzt neben der Kernstadt auch in den Stadtteilen Anzefahr und Emsdorf. Auch hier wird unter dem Motto „Kirchhain blüht in den Stadtteilen“ das Mahd-Regime umgestellt.

Die Stadt möchte die verschiedenen Mahdziele am Beispiel des Annaparkes vorstellen.

Mulchmahd mit kurzem Rasen (Foto)
Auf dem Spielplatz und im aktiven Bereich (Boulebahnen, Seniorengeräte) werden die Rasenflächen weiterhin gemulcht. Der kurze Rasen ermöglicht, die Flächen als Spiel- und Bewegungsfläche zu nutzen. Darüber hinaus kann die Fläche als Picknickort genutzt werden. Die kurzen Rasenflächen helfen Amseln, Grünspechten und Co nach Regenwürmern zu picken.

„Wiesen oder Kräuterrasen als neues Entwicklungsziel“ (Foto)
Im Ruhebereich werden die Rasenflächen zweimal im Jahr gemäht und das Mahdgut wird abtransportiert. Durch die Entnahme des Mahdgutes werden die Flächen abgemagert. Je weniger Nährstoffe vorhanden sind umso mehr blüht es. Hier entwickeln sich zurzeit die Blumen aus dem im Boden vorhandenen Samen zu einer Wiese.

Wann ist es eine Wiese wann ein Kräuterrasen?
Eine Wiese sollte nicht betreten werden. So ist es auch in der Feldgemarkung. Im Annapark werden Pfade durch die Wiesen gemäht, damit die Grabsteine des als Friedhofspark geschützten Denkmales „Annapark“ erreicht werden können.
Ein Kräuterrasen wächst niedriger und darf betreten werden. Durch die andere Nutzung entwickeln sich andere Pflanzen (Beispiel: Anzefahr am „Dreschplatz“).

Saum am Baum und am Zaun (Foto)
Säume sind Lebensräume, die nur alle zwei bis drei Jahre geschnitten werden. Im Annapark werden sie um die Bäume herum stehen gelassen. Hintergrund ist, dass sich Wurzeln über dem Boden entwickelt haben und beim Mähen beschädigt werden können. Hierdurch können schädliche Pilze, Bakterien und Viren in die Bäume eindringen und diese schädigen. Zum Schutz der Bäume werden die Rasen um die Bäume stehen gelassen.
Der Saum zur Mühlenwohra dient als Lebensraum u.a. für Schmetterlinge. Der Entwicklungszyklus von Schmetterlingen über Ei, Larve, Raupe, Puppe bis zum Schmetterling dauert ein ganzes Jahr. Nimmt man dem Ganzen den Saum weg können sich die Schmetterlinge nicht entwickeln. Deshalb soll hier der Saum nur abschnittsweise gemäht werden, um einem Teil der Tiere eine Überlebenschance zu bieten.

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