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11.12.2018

Kirchhain blüht: Vogelfütterung im Winter

Im Winter Vögel zu füttern ist für viele von uns ein Muss, aber auch eine Freude. Ein Muss, weil unsere gefiederten Freunde draußen in der ausgeräumten und intensiv landwirtschaftlich genutzten Landschaft häufig nicht mehr genügend Futter vorfinden, eine Freude aber auch, weil es Spaß macht, die Tiere zu beobachten, wie geschickt sie die angebotene Nahrung aufnehmen, die kleinen Konkurrenzkämpfe unter ihnen und welche Arten überhaupt zur Futterstelle kommen. Meist sind das die häufig vorkommenden verschiedenen Meisenarten, Haus- und Feldsperlinge, Grünfinken, Buchfinken, Rotkehlchen, Stare und Amseln, manchmal aber auch die selteneren Bergfinken, Singdrosseln, Gimpel (Dompfaff), Stieglitz, Zaunkönig, Erlen- oder Birkenzeisige, Goldammern, Kernbeißer oder Türkentauben. Insbesondere ab Februar, wenn natürlich vorkommende Beeren oder Samen aufgefressen sind, nehmen viele Vögel eine zusätzliche Fütterung an und kommen verstärkt zu den Futterstellen.

Was ist bei den Futterstellen zu beachten

Angeboten werden sollte das Futter dabei so, dass es bei Regen oder Schneefall trocken bleibt und die Vögel es nicht verschmutzen können, d.h. am besten geeignet sind Futtersilos, in denen die Tiere nicht in der Nahrung herumlaufen und diese mit ihrem Kot verunreinigen können. Diese Silos müssen normalerweise nur vor und nach der Fütterungssaison gesäubert werden und sind ansonsten wartungsfrei. Futterhäuschen, bei denen eine Verschmutzung möglich ist, sollten häufig mit heißem Wasser gereinigt werden. Dabei sollten Sie am besten Gummihandschuhe tragen . Das Gleiche gilt für Futterstellen am Boden, die vor allem von Amseln, Drosseln, Rotkehlchen, Buch- und Bergfinken, Goldammern und Staren aufgesucht werden. Stellen Sie die Futterspender so auf, dass sich keine Katzen oder andere Räuber ungesehen anschleichen können, aber mit Sträuchern oder Bäumen in der Nähe, von denen die Vögel nah zur Futterstelle abfliegen können.

Was sollte gefüttert werden?

Auf keinen Fall Speisereste oder Brot, da Speisereste häufig salz oder gewürzhaltig sind. Brot verdirbt leicht und quillt im Magen der Tiere auf. Meisen, Grün- und Buchfinken, Gimpel und Kernbeißer mögen z.B.Sonnenblumenkerne, und gehackte Erdnüsse. Für Meisen eignen sich auch Gemische aus Fett und Samen in Form von Fettknödeln, die allerdings nicht in Plastiknetze eingewickelt sein sollten, in denen sich die Tiere verhaken könnten. Buch- und Grünfinken und Stieglitze fressen auch gern ölhaltige Hanf- Mohn- und sonstige kleinere Samen wie Hirse. Amseln, Rotkehlchen, Zaunkönig und Heckenbraunelle bevorzugen Weichfutter wie Rosinen, Äpfel und Haferflocken oder Kleie, aber auch gehackte Nüsse. Haus- und Feldsperlinge nehmen eigentlich alles an, d.h. Samen, gehackte Nüsse, Rosinen Fettfutter und getrocknete Beeren.
Wenn Sie fertig im Handel angebotene Futtermischungen kaufen, achten Sie bitte darauf, dass in ihnen kein Ambrosiasamen enthalten ist. Die Ambrosiapflanze kann starke Allergien auslösen, und sollte nicht durch Futter weiterverbreitet werden.

Futter selbst zusammenstellen

Um das oben genannte Risiko auszuschließen, können Sie Ihr Futter auch selbst zusammenstellen. Nehmen Sie einen kleinen Blumentopf aus Ton, ziehen Sie ein Band zum Aufhängen über einen kleinen Zweig, den Sie innen quer über das Abzugsloch legen und ziehen das Band durch das Abzugsloch. Dann schmelzen Sie Rindertalg oder Pflanzenfett, mischen Sommenblumenkerne, verschiedene kleineren Samenarten, Haferflocken und Rosinen darunter, füllen das Gemisch in den Blumentopf und lassen es aushärten. Dann können Sie den Topf an dem Band aufhängen.

Fütterung in Maßen

Meist werden die ohnehin häufigen Vogelarten, die nicht vom Aussterben bedroht sind, von Ihrem Nahrungsangebot Gebrauch machen. Damit nicht diese Arten im Frühjahr eine zu starke Konkurrenz für die Vögel werden, die erst aus ihren Überwinterungsgebieten zu uns kommen, sollten Sie die Fütterung in Maßen vornehmen und vor allem dann, wenn starker Frost herrscht oder eine zusammenhängende Schneedecke vorhanden ist. Damit aber auch diese seltenere Arten besser überleben können, achten Sie bitte darauf, dass ganzjährig in Ihrem Garten Nahrungsquellen vorhanden sind. Um die dafür notwendigen Insekten anzulocken, sollten Sie daher bevorzugt einheimische und ungefüllt blühende Stauden und einheimische samentragende Sträucher anpflanzen.

Autor: BUND Kirchhain

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