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25.02.2020

Kirchhain blüht Grünes Kleid fürs Haus: Viele Möglichkeiten zur Fassadenbegrünung

Fassadenbegrünungen erleben momentan einen Aufschwung. Vor allem in Großstädten setzt man verstärkt auf die Begrünung von Fassaden und Dachflächen mit dem Ziel, den städtischen Wohnraum ökologisch aufzuwerten. Aber auch in unserer Kleinstadt oder im dörflichen Bereich macht die Fassadenbegrünung Sinn.

Vorteile der Fassadenbegrünung: Grüne Wände wirken sich positiv auf das Umgebungsklima und die Lebensqualität aus.
• Verbesserung des Kleinklimas
Durch die Fotosyntheseleistung der Pflanzen wird der Luft Kohlendioxid entzogen und Sauerstoff abgegeben. Vor allem an warmen Tagen verdunstet über die Blätter Wasser, was zu einer Absenkung der Temperatur in der näheren Umgebung führt. Außerdem schlucken die Pflanzenwände Lärm und können Staub und Schadstoffe binden.
• Wärmeschutz im Sommer – Wärmedämmung im Winter
Das dichte Blattwerk schützt die Hauswand vor direkter Sonneneinstrahlung und verhindert so die Aufheizung der Außenwände im Sommer. Im Winter dagegen trägt der dicht wachsende, immergrüne Efeu zur natürlichen Wärmedämmung bei.
• Schutz der Bausubstanz
Der Pflanzenbewuchs schützt vor direkter UV-Strahlung, vor Schlagregen und Schmutzablagerungen. Gleichzeitig wird das Erdreich durch den Wasserentzug trocken gehalten.
• Lebensraum für viele Tiere
Eine grüne Wand dient als Lebensraum für verschiedene Insekten und Spinnen und bietet Vögeln Schutz und Nistmöglichkeiten. Die Blüten und die Früchte nutzen Insekten und Vögel als Nahrungsquelle. Während die Beeren des Efeu in der Vogelwelt sehr beliebt sind, dienen die spät im Jahr erscheinenden, nektarreichen Efeublüten sowohl den Honig- als auch den Wildbienen als wichtige Nahrungsquelle im Spätsommer/Herbst.

Bei den in Frage kommenden Kletterpflanzen wird zwischen Selbstklimmern und Gerüstkletterpflanzen unterschieden:
Selbstklimmer halten sich mit Hilfe von Haftscheiben oder Haftwurzeln an der Wand fest. Hierzu zählt der Efeu, der als immergrüne Kletterpflanze das ganze Jahr über eine grüne, lebendige Wand bildet. Der Wilde Wein ist zwar im Winter kahl, bildet jedoch im Herbst mit seinen leuchtend roten Blättern einen ganz besonderen Blickfang. Die Kletterhortensie beeindruckt mit ihren großen weißen Blütenständen im Juni/Juli.
Gerüstkletterpflanzen benötigen eine Rankhilfe in Form von Seil- oder Gittersystemen aus Holz oder Metall, die mit einigem Abstand zur Gebäudewand angebracht werden. Zu nennen ist hier der Blauregen, der recht üppig werden kann, und als Schlinger senkrechte Kletterhilfe braucht. Außerdem gehören Kletterrosen, Geißblatt, Hopfen, Knöterich und Clematis (Waldrebe) in diese Gruppe. Natürlich zählt auch der Echte Wein zu den Gerüstkletterpflanzen. Nach Süden ausgerichtet finden nicht nur Insekten und Vögel einen reich gedeckten Tisch, sondern auch wir können uns im Herbst auf eine üppige Ernte wohlschmeckender, mittlerweile auch kernloser Sorten freuen. Desweiteren kann durch Spalierobst eine kahle Wand begrünt werden.

Es gibt auch einjährige Kletterpflanzen, die in kürzester Zeit Rankgitter in einen Pflanzenvorhang verwandeln und so für eine Saison ein Blütenmeer bilden können. In diese Gruppe gehören besonders großblumige Arten wie Trichterwinde (Prunkwinde), Glockenrebe, Schwarzäugige Susanne, Duftwicken, Kupuzinerkresse oder Feuerbohnen. Die letzten beiden sind gleichzeitig eine Bereicherung in der Küche.
Alle genannten Arten eignen sich auch abseits des Hauses, um an Zäunen Sichtschutz zu bieten oder in Form von Laubenbepflanzung großflächig Schatten zu spenden.
Natürlich sind die Wachstumsansprüche der genannten Arten sehr unterschiedlich. Daher muss man bei der Planung sehr genau die jeweiligen Standortbedingungen berücksichtigen und auch die späteren Pflege- und Schnittmaßnahmen mit bedenken. Vor allem bei Selbstklimmern, insbesondere beim Efeu, muss sichergestellt sein, das die Wandoberfläche unbeschädigt ist und keine Wurzelausläufer ins Mauerwerk eindringen können.
Die Stadt Kirchhain plant im Frühjahr im Rahmen einer Förderung der Region Burgwald-Ederbergland auf einem kleinen Grundstück „Unterm Groth/Gerichtsweg“ eine Wandbegrünung mit Waldrebe, Geißblatt und Hopfen. Die Umsetzung ist von einer entsprechenden Förderung abhängig.

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