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11.08.2020

Der Annapark - Die grüne Lunge der Innenstadt

Der Annapark ist die grüne Lunge unserer Stadt. Spielgeräte für Senioren, Boulebahnen und ein Spielplatz laden zum Spielen, Sporttreiben und Verweilen ein.
Doch der Annapark hat sich im Laufe der letzten Jahre stark verändert. Wir möchten ihnen heute den Annapark und seine Geschichte ein wenig näher bringen.

Vom Jahre 1828 an bis zum Jahre 1899 diente die Fläche des heutigen Annaparks als Begräbnisstätte für die christlichen Einwohner der Stadt Kirchhain. Vor 1828 und schon seit Erbauung der Kirche im Jahre 1363 und wahrscheinlich noch früher waren die Kirchhainer Toten in der unmittelbaren Umgebung der Kirche beigesetzt worden. Dieser „Kirchhof“ hatte nur geringe Größe und im Laufe der Jahrhunderte kam es häufig vor, dass alte Grabstätten wieder geöffnet und neu belegt wurden. Im Jahre 1828 ist die Schließung des alten Friedhofs bei der Kirche erfolgt und eine neue Begräbnisstätte vor dem Brießelstor am Wohraberg (der heutige Annapark) in Benutzung genommen worden. Dieser Platz ist für Beerdigungszwecke nur 71 Jahre (1828 bis 1899) beansprucht worden. Dann wurde von der Stadt eine größere Fläche am Rötheweg angekauft und diese von 1899 an bis in die Gegenwart als Friedhof benutzt.
Auf der nun aufgegebenen Fläche des Totenhofs vorm Brießelstor hatten sich auf verschiedenen Grabstätten im Laufe der Jahre Bäume und Baumgruppen entwickelt und neben Fichten waren Birken, Eschen, Linden und Weiden, manchmal in schon stattlichen Exemplaren vertreten. Während der guten Jahreszeit boten die Bäume und Sträucher der Vogelwelt willkommenen Aufenthalt. Der Pflege der einzelnen Grabstätten wurde in vielen Fällen nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit gewidmet und der ehemalige Friedhof begann zu verwildern.
Im Jahre 1913 unterbreitete der Bierbrauereibesitzer Heinrich Bopp in Marburg der Stadt Kirchhain den Vorschlag, den früheren Friedhof vor dem Brießelstor zu einem Park umwandeln zu lassen. Zu den Ausführungskosten wollte dann Bopp den Betrag von 5.000 Mark der Stadt übergeben und einen weiteren Betrag von 10.000 Mark stiften, von dessen Zinsen die geschaffenen Anlagen später unterhalten werden sollten.
Dankbar nahmen die damaligen Körperschaften von Kirchhain den Vorschlag und die Verpflichtung an und gaben in Erinnerung an die aus Kirchhain stammende Ehefrau des Stifters der neu zu schaffenden Anlage den Namen „Anna-Park“.
Dem Bierbrauereibesitzer Heinrich Bopp wurde mit Rücksicht auf seine Verdienste um die Schaffung und Erhaltung des Annaparks am 9. August 1921 der Ehrenbürgerbrief der Stadt Kirchhain ausgehändigt.
Von der Stadt Kirchhain wurden nun bald die Arbeiten zur Verwirklichung des Projekts in Angriff genommen. Die Gartenarchitekten Gebrüder Siesmayer in Frankfurt a.M. lieferten die Pläne für das Wegenetz, die zu schaffenden Rasenflächen und die weitere Ausgestaltung. Die Arbeiten an den Wegen wurden in Angriff genommen und teilweise durchgeführt; der Ausbruch des Weltkrieges 1914/18 brachte einen Stillstand und erst nach Ende des Krieges konnten die begonnenen Wegeanlagen usw. fertiggestellt werden.
Als im Jahre 1920 für die Kirchhainer Gefallenen des Krieges 1914/18 ein Ehrenmal errichtet werden sollte, war es der einmütige Wunsch des Denkmalausschusses und der Bürgerschaft, dass der Standort des Denkmals der Annapark sein müsse. Das Ehrenmal ist unter Beratung von Professor Hummel (Kassel) nach einem Entwurf von Architekt Rumpf aus Marburg, in heimischem Sandstein ausgeführt, trägt auf der Vorderseite die Widmung und auf den drei Seitenflächen die Namen der 99 Gefallenen der Stadt Kirchhain. Bereits im Herbst 1921 konnte die Weihefeier stattfinden. Erwähnt mag hier werden, dass zu den Kosten des Denkmals auch zwei in New York lebende ehemalige Kirchhainer, die Brüder Louis und Karl Stern, die ansehnliche Summe von 2.000 Mark leisteten. In der Nähe dieses Ehrenmals sind an der Stadtmauer auch die Inschrifttafeln des in 1947 vom Kirchhainer Marktplatz entfernten Kriegerdenkmals von 1870/71 in einer wirkungsvollen Gruppe angebracht.
Durch Ankauf weiterer angrenzender Grundstücke erfuhr der Park eine bedeutende Vergrößerung. Das Ehrenmal für die im Kriege 1939/1945 Gefallenen wurde unweit der bisherigen Gedenkstätten errichtet.

Immer wieder sind im Annapark Neuanpflanzugen von Bäumen und wesentliche Verbesserungen vorgenommen worden, so dass der Annapark ein „echtes Schmuckstück“ geworden ist.

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