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20.10.2020

Kirchhain blüht Herbstzeit - Erntezeit Ein Lob der regionalen Produkte

Wer das Glück hat, einen eigenen Garten zu besitzen, kann jetzt die Früchte seiner Arbeit ernten. Die Obst- und Gemüseernte ist eingebracht, Einmachgläser und Gefriertruhe sind gefüllt und die Gartenbeete weitgehend geräumt. Ein schönes Gefühl nach all der Arbeit im Frühjahr und Sommer.

Aber auch diejenigen ohne Garten unter uns können aus dem Vollen schöpfen: Der Einzelhandel, die Wochenmärkte, die Selbstvermarkter, die Abo-Kisten halten ein reichhaltiges regionales Angebot bereit, da heißt es einfach zugreifen!

Beim Einkauf sollten die Aspekte regional, saisonal und biologisch ausschlaggebend sein. Es geht darum, in der Region produziertes Obst und Gemüse, aber auch alle anderen Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch, Getreide und damit Brot und Backwaren gegenüber Produkten, die einen weiten Weg zurückgelegt haben, den Vorzug zu geben. Wo immer möglich, sollten die Lebensmittel aus biologischer Erzeugung stammen.
Bei steigender Nachfrage nach solchen Produkten, wird der Insektizid- und Pestizideinsatz in der Landwirtschaft immer weiter verringert werden.

Die Vorteile der regionalen/saisonalen/biologisch erzeugten Produkte sind unverkennbar:
• Transportwege und Lagerzeiten sind kurz, die Waren kommen frischer zum Verbraucher. Sie sind erntereif und aromatischer.
• Die Zahl der LKWs, die die Ware über Hunderte, gar Tausende Kilometer weit transportieren, wird verringert. Obst, Gemüse, Fleisch aus Übersee – egal ob per Schiff oder Flugzeug transportiert – verursacht einen hohen CO2-Ausstoß.
• Die heimische Landwirtschaft und das lokale Lebensmittelhandwerk sowie die regionalen Selbstvermarkter werden gefördert.
• Dadurch wächst die Vielfalt der regionalen Erzeugnisse.
• Die Produktionsprozesse sind nachvollziehbar.
• Der Verpackungsaufwand kann reduziert und so Müll vermieden werden.
• Regional einkaufen heißt automatisch saisonal einkaufen und ist somit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

Wer regional und möglichst vor Ort einkauft, wird automatisch seine Aufmerksamkeit auf saisonale Lebensmittel lenken und sich dadurch hoffentlich von der Vorstellung verabschieden, dass alle Obst- und Gemüsesorten ganzjährig zur Verfügung stehen müssen.
Wer im Sommer die heimischen Himbeeren oder Erdbeeren und im Herbst die süßen Pflaumen oder Renekloden kennengelernt hat, wird den im Winter eingeflogenen, in unreifem Zustand geernteten und aufwendig verpackten Ersatz wenig schätzen, denn in Geschmack und Aroma reichen diese an die heimischen Sommerfrüchte nicht heran.

Wer den Erdbeeren im Dezember in der Obstabteilung des Supermarktes erfolgreich widerstanden hat, erliegt aber vielleicht doch dem großen Angebot an exotischen Früchten und Gemüsen. Das bunte Angebot macht Lust, etwas Neues auszuprobieren. Aber es bleibt die Frage: Brauchen wir diese exotischen Produkte wirklich zu unserer täglichen ausgewogenen Ernährung?
Betrachtet man als Beispiel die Avocado: Avocados erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und werden wegen ihres Mineral-, Vitamin- und hohen Nährwertgehalts geschätzt. Leider ist ihre Ökobilanz katastrophal. Der Anbau verschlingt immense Mengen an Wasser. Hauptanbaugebiete sind Mexiko, Südafrika, Chile, Peru, Australien, Israel und in Europa Südspanien. Dies sind sonnenreiche, aber oft wasserarme Gegenden. Da ist eine künstliche Bewässerung notwendig, die dazu führen kann, dass eine einzige geerntete Avocado bis zu 400 Liter Wasser verbraucht hat. Der lange Transportweg in gekühlten großen Containerschiffen verschlingt große Energiemengen und belastet das Klima. Hinzu kommt, dass für den Anbau in den betroffenen Gebieten Wälder gerodet und in großem Stil Pestizide eingesetzt werden.

Angesichts dieser Problematik sollte uns daran gelegen sein, unseren Kindern ein Gespür für saisonale Produkte zu vermitteln und ihnen den Genuss frischer Lebensmittel nahezubringen: Jede Jahreszeit hat ihre ganz besonderen Schätze, wie Erdbeeren im Juni und Bratapfel mit Vanillesoße im Dezember.

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