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29.09.2020

Serie: Die Kirchhainer Stadtteile stellen sich vor Heute: Stausebach (Folge 7) Fachwerkhäuser und die Kirche prägen das Ortsbild

Stausebach wurde als Stuzenbach in einer Urkunde der Zisterzienser-Abtei Arnsburg vom März 1268 erstmalig erwähnt. Der Ort hat knapp 500 Einwohner und besticht durch seine idyllischen Fachwerkhäuser und Bauernhöfe, die meist aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Erwähnenswert ist auch die um 1470 erbaute Kirche, die auf den ersten Blick für das Dörfchen viel zu groß wirkt, aber im 15. und 16. Jahrhundert als Wallfahrtskirche zur heiligen Elisabeth in Marburg diente und letztendlich sogar noch größer werden sollte.

Viele der Bauernhöfe werden noch heute landwirtschaftlich im Nebenerwerb genutzt, lediglich ein Landwirt ist mit seiner Schafhaltung noch im Vollerwerb tätig.

Wie in anderen Orten auch tragen die einzelnen Ortsbereiche bestimmte Bezeichnungen. Julius Cäsar hätte es wahrscheinlich so ausgedrückt: „Stausebach est omnes divisa in partes tres: Oberdorf, Unterdorf und Margarineviertel“, was gelegentlich zum Austausch kleiner Neckereien unter den Bewohnern führt. Im Großen und Ganzen ist das Dorfleben von Harmonie und hilfsbereitem Umgang miteinander bestimmt, was sich auch in einem schönen Brauch zeigt. Anlässlich von hohen runden Geburtstagen ab 70 Jahren und Familienjubiläen wie goldene Hochzeiten trifft sich die Dorfgemeinschaft, um den Jubilaren ein Ständchen zu singen. Dies wird bei Mitgliedschaft in einem Verein von dem Verein organisiert und bei Nichtmitgliedschaft vom Ortsbeirat. Corona-bedingt ist diese Tradition in diesem Jahr zum Erliegen gekommen.

Die Infrastruktur des Ortes ist überschaubar. Es gibt zwei Handwerksbetriebe, etwas außerhalb des Dorfes das Biomassezentrum der EAM, das Feuerwehrgerätehaus, das auch als Dorfgemeinschaftshaus dient und das Schützenhaus.

Das Vereinsleben wird geprägt vom Schützenverein und dem Verein der Freiwilligen Feuerwehr. Daneben haben sich die Trachtentanzgruppe und der 2019 gegründete Dorf- und Kulturverein etabliert.
Der Schützenverein und der Feuerwehrverein sind die Organisatoren der beiden Traditionsveranstaltungen, die sich weit über die Grenzen Stausebachs hinaus großem Zuspruch erfreuen. Leider sind diese Veranstaltungen in diesem Jahr, wie schon so viele andere, der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen.
Für den Schützenverein ist es die dreitägige Kirmes um den zweiten September-Sonntag und für die Feuerwehr das Floriansfest an Fronleichnam. Außerdem veranstaltet der Schützenverein vor Beginn der Sommerferien den Jugendbiathlon für die Kinder und einen Generationennachmittag im Advent für die älteren Mitbewohner.

Der Dorf- und Kulturverein bietet regelmäßig Nordic-Walking-Treffs, den Frauenstammtisch und gelegentlich Wanderungen und Spieletreffs an. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollen die Hüte-Wettbewerbe des Schafzüchterverbandes, die auf verschiedenen Ebenen (Kreis- und Landesebene) in Stausebach oberhalb des Schützenhauses durchgeführt werden.

Abschließend sei noch erwähnt, dass Stausebach im Jahre 2018 seine 750-Jahr-Feier zur Ersterwähnung im Jahre 1268 bei bestem Wetter feiern konnte. Höhepunkte der Veranstaltung waren eine Theateraufführung auf der Grundlage der Chronik von Kaspar Preis zu den Ereignissen im 30-jährigen Krieg sowie das Höfefest.
Anlässlich dieser Veranstaltung wurde dem Dorf die Ehrenmedaille des Landkreises Marburg-Biedenkopf und vom Land Hessen die Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde verliehen.

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