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13.10.2020

Serie: Die Kirchhainer Stadtteile stellen sich vor Heute: Schönbach (Folge 8) Ein Stadtteil mit einem tollen Wanderweg und ganz viel Geschichte

Die erste urkundlich belegte Nennung des Ortes Schönbach ist datiert im Jahr 1248. Das 13. Jahrhundert ist die Zeit des hochmittelalterlichen Landesausbau, in der es zu zahlreichen Dorf- und Städtegründungen kam.

Menschen haben allerdings schon viel früher als es uns die Urkunden überliefern im Bereich der heutigen Gemarkung von Schönbach gesiedelt und gelebt. Von ihnen haben wir zwar keine schriftlichen Nachrichten oder Überlieferungen, sondern allein im Boden ruhende archäologische Hinterlassenschaften zeugen von ihrer einstigen Anwesenheit.
Die frühesten sicheren archäologischen Zeugnisse aus Schönbach sind aus der Jungsteinzeit überliefert, die in unserem Raum etwa um 5000 v.Chr. begann. Auch die ersten Entdeckung zweier Hügelgräber 1925 unterhalb des heutigen Sportplatzes, ein weiteres 1929 beim Roden vom Wald auf dem heutigen Sportplatz und später noch im Ort in der Anzefahrer Straße zeugen von der frühen Besiedelung der Gemarkung Schönbach.

Beim Verlegen einer Gasleitung wurde an der Gemarkungsgrenze zu Großseelheim der Grundriss eines vermutlich spätbronzezeitlichen Hauses (etwa 800-750 v.Chr. aus dieser Zeit sind auch die Hügelgräber „ Hallstattzeit 750-500 v.Chr. ) entdeckt . Nach dem 30 jährigen Krieg 1618-1648 ging die Zahl der Einwohner um die Hälfte bis auf 10 Zinspflichtige zurück. In den darauf folgenden Jahrhunderten entwickelte sich der Ort immer weiter. Grund hierfür war u.a. die Mühle an der Ohm; ein sehr großes Anwesen mit vielen Mägden und Knechte als guter Arbeitgeber.
Die Menschen lebten in der damaligen Zeit mit und von der Landwirtschaft und hatten auch im Winter alle Hände voll zu tun. Das älteste bekannte Gebäude in Schönbach ist die Kirche. Das Alter der Balken, die im Dachstuhl verarbeitet wurden, sind auf das Jahr 1451 datiert.Z um Vergleich: 1495 entdeckte Christopher Columbus erst den Kontinent Amerika.

1950 wurde mit dem Bau des Rückhaltebeckens begonnen, das bei Hochwasser gestaut wird, um Schäden in Marburg und Richtung Gießen zu minimieren. Damit verlor die Schönbacher Mühle ihr Wasserrecht und die Mühle stellte auf Elektrizität um. Ende der Fünfziger Jahre wurde der Betrieb komplett eingestellt.

Lebten 1956 gerade einmal 215 Menschen in Schönbach wohnen heute dort 365 Bürgerinnen und Bürger. Schönbach ist Kirchhains kleinste Gemarkung am Fuße der Lahnberge. Durch den Ort fließt die Schönbach, die leider beim Verlegen der Kanalisation im Ortsbereich komplett verrohrt wurde. 1926 wurde das Wasserwerk in Betrieb genommen und jeder Haushalt konnte mit frischen Trinkwasser versorgt werden.
1899 wurde eine Handdruckspritze angeschafft und in 1902 gründete sich eine Feuerwehr im Ort, die auch heute noch sehr gut aufgestellt ist.

In der 60iger Jahren gründete sich der Verschönerungsverein, der heute weitaus mehr macht als Blumen auf öffentlichen Flächen zu pflegen. Neben der Bewirtschaftung der Grillhütte und des Dorfgemeinschaftshauses kam auch der historische Rundwanderweg zum Aufgabenfeld hinzu.
Nach der energetischen Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses in 2012 (mit rund 900 Stunden Eigenleistung) wurde das DGH in 2013 dem Bürger. und Verschönerungsverein Schönbach e.V. übergeben.

Die 750 Jahrfeier in 1998 ist allen noch gut in Erinnerung und die Vorbereitungen für die 775 Jahr Feier im Jahr 2023 sind schon im vollen Gang. Der Festausschuss plant an drei Tagen Veranstaltungen im und rund um das Dorf.

Der Ort Schönbach in Zahlen:
• Gemarkung 249 ha. Davon 45 ha Wald, rund 150 ha Acker und Wiesen
• Einwohnerzahl: 365

Im Ort vorhanden: Gaststätte, Bäckerei, Imker, Selbstvermarkter und kleinere Firmen.

Herausragendes/Historisches: Ohmrückhaltebecken, nachweislich älteste Fachwerkkirche Hessen von 1452, Alte Schule von 1830-1952, Schule im jetzigen DGH von 1952-1970, Wasserwerk von 1926.

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