Kirchhain erhält Fördergelder von 234.000 Euro - Neues Kindergartenangebot geplant
Der Ausbau der Kirchhainer Kindergartenlandschaft ist ein ständiger Prozess. Allein in den letzten rund vier Jahren wurden 70 neue Plätze geschaffen. Darüber hinaus steht in den nächsten Monaten der Neubau einer zweigruppigen Kindertageseinrichtung am Hallenbad an.
Auch für den Kindergarten „Am Steinweg“ ist der Bedarf an weiteren Plätzen gestiegen. Da ein Anbau bzw. eine bauliche Erweiterung nicht möglich ist, mussten andere Möglichkeiten geprüft werden. Bei diesen Überlegungen kam unter anderem die Idee auf, „so etwas“ wie einen Waldkindergarten aufzubauen. Ein Wunsch, den Kirchhainer Eltern in der Vergangenheit schon mehrfach geäußert.
Und wenn kein Wald vorhanden ist, entstehen neue Ideen, und zwar die Erweiterung der Betreuungsmöglichkeiten in Form eines „Bildungsraum Garten“ im „Maus’schen Garten“ unterhalb des Annaparks. Hiermit geht die Stadt Kirchhain einen ganz neuen Weg, der sicherlich sehr spannend wird.
Für diese neue Form der Betreuung erhält die Stadt Kirchhain Fördermittel durch das Land Hessen und den Bund über das Programm „Soziale Integration im Quartier“ in Höhe von 234.000 Euro. Die Stadt selber muss nur noch einen Betrag von rund 25.000 Euro aufbringen.
Die Umsetzung der Maßnahme muss bis Ende 2023 erfolgen. Der Förderbescheid war der Startschuss für die weiteren Planung, um den seit einigen Jahren brach liegenden Garten auszugestalten. Nachdem die Förderzusage vorliegt, können nun die weiteren Schritte eingeleitet werden. Diese beinhalten u.a. auch die enge Abstimmung mit den zuständigen Behörden beim Landkreis und gegebenenfalls dem Regierungspräsidium. Das Grundstück liegt in einem Hochwasserschutzbereich, sodass die rechtzeitige Einbindung aller Behörden ein wichtiger Grundstein für die Realisierung des Projektes ist.
Fachbereichsleiterin Sabine Balzer und die Kindergartenleiterin Katja Burk freuen sich darauf, den „Bildungsraum Garten“ zu entwickeln und umzusetzen.
Es ist vorgesehen, das Gelände neu zu modellieren, einen Bauwagen sowie eine Jurte (eine Zeltform aus Asien) aufzustellen. Darüber hinaus ist eine Feuerstelle geplant und auch das Thema Wasser soll im Konzept aufgenommen werden.
In der tatsächlichen Umsetzung soll sich dann immer eine Gruppe aus der zweigruppigen Einrichtung auf dem Außengelände hinter dem Annapark aufhalten.
Zwar werden keine neuen Plätze geschaffen, aber die Qualität der Betreuung wird verbessert und erhält neue Impulse. Durch die Betreuung der Kinder auf dem Außengelände ist im Gebäude der Kindertageseinrichtung eine höhere Flexibilität gegeben. Die Arbeit in Kleingruppen ist besser zu organisieren und somit kann auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder besser eingegangen werden.
Die Betreuung auf dem Gelände „Maus´schen Garten“ ist vormittags bis 12.00 Uhr vorgesehen. Die Kinder mit einem Mittagsplatz werden danach in die Einrichtung zurückkehren; für die anderen Kinder endet der Kindergartentag.
Wie das Gelände nachmittags genutzt wird steht noch nicht fest. Hier gibt es verschiedene Überlegungen. Vorstellbar ist nachmittags eine Nutzung durch die Stadtjugendpflege, die Kinder der Nachmittagsbetreuung „Grashüpfer“ oder auch durch Kinder anderer städtischer Kindertagesstätten.
Die Detailplanungen werden in den nächsten Wochen erfolgen. Vorgesehen ist, das endgültige Konzept gemeinsam mit Eltern und Erziehern zu entwickeln.
Auch die Erzieherinnen der Kita „Am Steinweg“ bereiten sich bereits jetzt auf die neue Herausforderung vor. Seit einem Jahr hospitierten sie unter anderen in Waldkindergärten, stellten ihre Konzeptionstage unter das entsprechende Motto und bilden sich fort, berichtet die Leiterin der Kita „Am Steinweg“ Katja Burk.
Bürgermeister Hausmann ist sich sicher, dass das neue Angebot die Attraktivität Kirchhain als Wohnstadt weiter steigert und von den Eltern positiv angenommen wird.
Die Verantwortlichen freuen sich auf das für die Stadt ungewöhnliche Projekt und die neue Aufgabe.
Foto: F. Lerchbacher, OP