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11.06.2019

Kirchhain blüht - Schmetterlinge - unsere Sommerschönheiten

In der Wunderwelt der Insekten zählen die Schmetterlinge wohl zu den beliebtesten und sicherlich auch zu den schönsten und buntesten Vertretern. Sie fallen vor allem auf durch ihre großen, bunten Flügel, die eine Spannweite bis zu 8,5 cm bei uns erreichen können, sowie ihren taumeligen Flug.

Nach den Bienen sind Schmetterlinge die wichtigsten Blütenbestäuber. Mit ihrem langen Rüssel können sie den Nektar aus besonders engen und tiefen Blütenkelchen aufsaugen. Als Eier, Raupen und fertige Falter sind sie Nahrung vor allem für Vögel, Fledermäuse oder Spinnen und nehmen damit eine wichtige Stelle in der Nahrungskette und insgesamt im ökologischen Netz ein.

Woher kommt der ungewöhnliche Name?
Beim Butterschlagen wurden früher oft Falter in unmittelbarer Nähe beobachtet und in der Tat werden Falter von Rahm oder Schmand angezogen. Das Wort Schmand leitet sich vom slawischstämmigen ostmitteldeutschen Wort Schmetten ab und wurde damit namengebend. Auch die englische Bezeichnung butterfly deutet auf die gleiche Vorliebe der Schmetterlinge hin.

Tagfalter als Bioindikatoren
In Deutschland gibt es 3.700 Schmetterlingsarten, davon gehören nur 190 Arten zu den Tagfaltern, die meisten leben also eher im verborgenen, sind nachtaktiv, und wir erleben sie nur, wenn die Motten das Licht umschwirren.
Schmetterlinge reagieren sehr empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung und sind deshalb hervorragende Indikatoren für den Zustand der Landschaft und der biologischen Vielfalt. Aufgrund ihrer oft sehr ausgeklügelten Ansprüche verschwinden sie bei Beeinträchtigungen ihres Lebensraumes rasch. Sie sind gewissermaßen ein Frühwarnsystem. 80% unserer Tagfalter stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten; ihre Bestände gehen teilweise dramatisch zurück, weil ihre Lebensräume verändert und zerstört werden.

Lebensweise
Bevor wir die bunten Schmetterlinge bewundern können, haben diese Tiere bereits eine komplizierte Entwicklung vom Ei übers Raupen- und Puppenstadium hinter sich. Nachdem in dieser Metamorphose die oft recht unscheinbare aber auch zuweilen recht bizarr aussehende Raupe sich in einen traumschönen Falter verwandelt hat, leben die meisten Schmetterlinge nur ein paar Wochen. Sie erscheinen mit den ersten blühenden Pflanzen im Frühjahr und verschwinden, wenn es im Herbst allmählich kälter wird. Einige wenige Arten überleben als Falter den Winter. Zu ihnen gehören der Kleine Fuchs, das Tagpfauenauge oder der Zitronenfalter. Sie verstecken sich in hohlen Bäumen, Geräteschuppen-Ecken oder ähnlichen Verstecken und verharren dort den Winter über völlig regungslos. Der Zitronenfalter ist der beste Überlebenskünstler unter den Faltern: Er hat eine Art Frostschutzmittel im Blut und kann deshalb bis zu minus 20 Grad überstehen.
Schmetterlinge benötigen die Pflanzen auf zweierlei Weise:
Die ausgewachsenen Falter nutzen den Nektar der Blütenpflanzen oder andere süße Pflanzensäfte als Nahrungsgrundlage; zum andern dienen grüne Pflanzenteile wie Blätter und Stängel als Futter für die gefräßigen Raupen.
Die Falter bevorzugen mit ihren langen Saugrüsseln vor allem enge, röhrenförmige Blüten, und sind somit für diese Blumenarten die wichtigsten Bestäuber. Dabei ist die Bindung an eine bestimmte Pflanzenart meist nicht so eng. Anders sieht es bei den Raupen aus. Sie sind nicht selten auf eine oder wenige Pflanzenarten angewiesen, auf die das Schmetterlingsweibchen seine Eier legt. So kann man einige Arten wie beispielsweise den Kleinen Fuchs überall im Offenland antreffen, wo hingegen der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling auf Feuchtwiesen und Gewässerränder angewiesen ist; er braucht den dort wachsenden Großen Wiesenknopf als Raupenwirtspflanze sowie eine spezielle Ameisenart, in deren Nest die Raupe überwintert. Eine derartige Spezialisierung schafft Abhängigkeit – verändert sich der Lebensraum, hat der Spezialist kaum Überlebenschancen.

Unterstützungsmaßnahmen durch uns alle
Wie zum Erhalt der Insekten insgesamt, braucht es erheblich mehr Blühflächen. Dazu können wir alle in unseren Gärten beitragen:
Legen Sie eine Wildblumenwiese an, lassen Sie kleine Blühstreifen am Rand Ihres Rasens oder Blühinseln entstehen; legen Sie blütenreiche Staudenbeete an; lassen Sie Küchenkräuter zur Blüte kommen; verbannen Sie gefüllte Blüten aus Ihren Balkonkästen; pflanzen Sie blühende Hecken und Sträucher anstelle von Koniferen; lassen Sie Brenneseln, Himbeeren, Brombeeren, Distern, Doldenblütler wie Wilde Möhre usw. wachsen und schaffen Sie unaufgeräumte, sonnige Ecken in Ihrem Garten. Lassen Sie Wildwuchs zu und damit mehr Natur!

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