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05.02.2019

Kirchhain blüht - Nistkästen reinigen - notwendig für den Vogelschutz

Nistkästen – wertvolle Brutplätze für Vögel

Die ursprünglichen Lebensräume unserer Gartenvögel waren Waldränder, lichte Wälder oder offene Landschaften mit vielen Bäumen. Ihr Totholzanteil bot vielen Vogelarten Nistmöglichkeiten. Totholz mit entsprechenden Bäumhöhlen gibt es heutzutage kaum noch. Diesem Mangel können wir durch künstliche Nisthilfen entgegen wirken. Die künstlichen Nisthilfen sind für das Überleben verschiedener Vogelarten wichtig geworden. Durch das Aufhängen von Vogelkästen in unseren Gärten tragen wir außerdem dazu bei, dass die Zahl der Insektenschädlinge auf natürliche Weise reduziert wird und wir haben die Möglichkeit, die Aufzucht der Vogelbrut zu beobachten. Jeder von uns freut sich, wenn er Vögeln beim Füttern ihrer Jungen zusehen kann – nicht zuletzt ist es für Kinder eine interessante und lehrreiche Beobachtung!

Nistkästen reinigen ist unabdingbar

Haben die Vögel im Spätsommer ihr Brutgeschäft beendet, so muss über die Reinigung der Nistkästen entschieden werden, denn die meisten Vögel können das alte Nest nicht selbst entfernen. Sie bauen im folgenden Jahr ein Nest in zweiter Etage oben drauf, was dazu führt, dass es im Nistkasten enger wird und außerdem Räuber wie beispielsweise Marder sich leichter Eier und Küken „angeln“ können. Durch die Reinigung und Nestentfernung fördert man die Neubelegung im kommenden Jahr und außerdem entfernt man mit dem alten Nistmaterial vorhandene Parasiten wie Flöhe, Milben und Zecken. So unterstützt man gleichzeitig die Gesundheit der Vögel.

Nistkästen reinigen – aber wann?

Es gibt zwei Zeitfenster, in denen man die Vogelkästen reinigen kann: Im Herbst, sobald die Vögel ihr Nest verlassen haben, oder zum Winterende. In der einschlägigen Literatur finden sich Anhänger beider Zeiträume und in der Tat haben beide Vorgehensweisen Vor- und Nachteile. Wer es also im Herbst versäumt hat, seinen Vogelhausputz zu erledigen, sollte dies in der nächsten Zeit in Angriff nehmen.

Nistkastenreinigung zum Winterende

Das größte Problem beim Reinigen in dieser Jahreszeit ist die Wahl des richtigen Zeitpunktes. Ziel ist es, die Vogelkästen rechtzeitig vor dem Beginn der Brutsaison zu säubern. Dafür gibt es leider kein bestimmtes Datum. Vielmehr hängt der Beginn der Brutzeit von der Witterung ab und unterscheidet sich überdies bei den verschiedenen Vogelarten. Zum andern darf der Zeitpunkt nicht zu früh gewählt werden, denn evtl. haben sich im Winterhalbjahr Untermieter eingenistet. So nutzen Garten- und Siebenschläfer oder die Haselmaus bevorzugt Nistkästen mit alten Nestern als Winterquartiere. Daher ist es nicht einfach, jetzt den richtigen Zeitpunkt zu finden, da diese Wintergäste auch je nach Witterung Ende Februar/Anfang März noch die Quartiere nutzen.

Bevor man also zur Tat schreitet, muss man sich vergewissern, dass die Wintergäste ausgezogen sind. Beim Reinigen des Vogelhäuschens entfernt man das alte Nistmaterial. Mit einem Spachtel kann man die Wände gut sauber kratzen. Anschließend reicht es, mit einem Handfeger oder breiten Pinsel den Kasten gründlich auszukehren. Bei hartnäckiger Verschmutzung kann der Nistkasten mit klarem Wasser ausgespült werden. Auf keinen Fall dürfen chemische Reinigungsmittel verwendet werden.

Wegen der Parasiten ist es ratsam, zum eigenen Schutz Handschuhe und eventuell einen Mundschutz zu tragen. Der Reinigungstermin im Spätwinter bietet in diesem Zusammenhang den großen Vorteil, dass die Parasiten nach den starken Frösten nicht mehr so zahlreich sind wie im Herbst.

Autor und Bilder: BUND Kirchhain

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