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31.03.2020

Barrierefreier Bahnhof rückt näher - Bahn und Stadt sind sich einig

Eines der größten Kirchhainer Investitionsprojekte befindet sich jetzt auf der Zielgeraden, nachdem das knapp 10 Millionen teure Bahnhofsprojekt an dem von der Stadt geforderten Eigenanteil zu scheitern drohte. Die Stadt hatte den Eigenanteil auf 2 Mio. gedeckelt. Demgegenüber sollten nach den Berechnungen der Bahn zwischenzeitlich über 3 Mio. auf die Stadt entfallen. Das wäre auch unter Berücksichtigung der zu erwartenden erheblichen Baupreissteigerungen von der Stadt nicht zu stemmen gewesen.
Seit vielen Jahren bemüht sich die Stadt, einen barrierefreien Zugang zu den Bahngleisen zu ermöglichen. Ab 2013 wurde dieser Wunsch in Gesprächen und Verhandlungen mit der zuständigen DB Station & Services erörtert. Immer wieder wurden entsprechende Planungen erarbeitet und Kostenkalkulationen vorgelegt. Im Dezember 2016 hatte das Stadtparlament die kluge Entscheidung getroffen, die städtische Beteiligung an dem barrierefreien Umbau des Kirchhainer Bahnhofs auf 2 Millionen Euro zu deckeln. Dieser Beschluss war auf Grund der permanent steigenden Beträge in den Kostenkalkulationen sinnvoll und notwendig. Lange Zeit war offen, ob die Bahn diese Forderung der Stadt Kirchhain akzeptiert.
Nun haben sich Bahn AG und Bürgermeister Olaf Hausmann geeinigt. Die Deckelung auf 2 Millionen Euro steht fest. Positiv ist auch, dass der städtische Anteil über die vier Haushaltsjahre 2020–2023 gestreckt bzw. verteilt werden kann. Im Haushalt 2020 wurde bereits ein Betrag von 324.000 Euro berücksichtigt.

Die Einigung zwischen den Beteiligten kam für einige überraschend. Aber für Hausmann ist das Ergebnis wichtig. „Lange haben Politik und Verwaltung gemeinsam an diesem Projekt gearbeitet und jetzt haben wir eine für Kirchhain sehr gute Lösung“, so die Feststellung von Hausmann.
Es konnte weiter erreicht werden, dass die bisher seitens der Stadt Kirchhain geleisteten Zahlungen für Planungsarbeiten angerechnet werden. Somit geht es in Summe noch um einen Betrag von ca. 1,35 Millionen Euro, der für die Jahre 2021-2023 einzuplanen ist. „Zwar schränken uns die jährlichen Belastungen deutlich ein, diese sind aber leistbar“, ist Hausmann überzeugt.

Froh ist die Stadt auch darüber, dass die bei 55 Zentimetern über Gleisoberkante geplante Bahnsteighöhe umgesetzt werden soll. Damit ist eine Bahnsteighöhe wie in den Nachbarstädten gegeben und der Einstieg in die haltenden Regionalverkehrszüge barrierefrei möglich.
Dass in den Jahren 2040/2041 eine Erhöhung der Bahnsteige auf 76 Zentimeter vorgesehen ist, betrifft die Stadt nur am Rande. Diese Umbaukosten werden von Bund und Land getragen.

Eine Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung über den erzielten Durchbruch mit der Bahn sollte eigentlich im März erfolgen. Doch durch die Coronakrise wurden die öffentlichen Ausschusssitzungen sowie die Sitzung des Stadtparlaments abgesagt.
Mit dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 12. Dezember 2016 hat der Magistrat jedoch eine Handlungsgrundlage. Die Fraktionen haben jetzt die aktuellen, einschlägigen Unterlagen (Beschlussvorlage mit Anlagen)erhalten und teilen ihre Zustimmung oder evtl. Einwendungen bis zum 30.03.2020 mit. Sachbezogene Rückmeldungen werden im weiteren Verfahren berücksichtigt.

Dass bei der Beschlussfassung so verfahren werden konnte, ist aus Sicht von Bürgermeister Hausmann auch nur möglich, weil sich in den Vorgesprächen mit den Fraktionen beim Thema „Bahnhof“ eine breite Mehrheit abzeichnete und eine zum Wohle Kirchhains „günstige“ Lösung herbeigeführt werden kann.

Doch was sind eigentlich die Schwerpunkte des Umbaus?
Neben der Anhebung der Bahnsteighöhen auf 55 Zentimeter (derzeit beträgt sie 36 Zentimeter) sind der Einbau von zwei Aufzügen entscheidend für die Barrierefreiheit. Ein Aufzug entsteht zwischen Empfangsgebäude und dem ersten Gleis. Er führt in den Rundbogen-Tunnel. Der zweite Aufzug verbindet den Tunnel mit dem Mittelbahnsteig. Der Bahnsteig an Gleis 5, der derzeit noch eher selten genutzt wird, wird Richtung Busbahnhof verlegt und nach bisherigen Plänen 160 Meter lang. Er wird über eine Treppe mit dem Tunnel verbunden werden.

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