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04.09.2017

Bunte Vielfalt auf dem Kirchhainer Marktplatz

Ein buntes und weltoffenes Kirchhain konnten über 300 Besucherinnen und Besucher am vergangenen Freitag auf dem Marktplatz feiern.

Eröffnet wurde die Veranstaltung „Kirchhain: Bunt und weltoffen“, die auf Anstoß der im Kirchhainer Stadtparlament vertretenen Fraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und „Die Linke“ durchgeführt wurde, durch Stadtverordnetenvorsteher Klaus Weber. Er machte deutlich, dass die Veranstalter ein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz und gegen Fremdenhass und Rassismus setzen wollen. „Ich freue mich, dass so viele Interessierte den Weg auf unseren Marktplatz gefunden haben und gemeinsam mit uns feiern wollen“, so der Stadtverordnetenvorsteher.

Kirchhain: Bunt und weltoffen
Kirchhain: Bunt und weltoffen

„Die Alfred-Wegener-Schule ist eine Schule gegen Rassismus und ohne Gewalt“ betonte Schulleiter Matthias Bosse. Schülerinnen Schüler seiner Schule hatten vor wenigen Wochen das Siegel „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ erhalten. Unterstrichen wurden die Worte des Schulleiters durch die Aufführung des Stückes „Respekt“ des Kurses Darstellendes Spiel, das vor Rassismus und auch schon den kleinen Vorurteilen in den Köpfen der Menschen warnte.

Pfarrer Dr. Georg Kuhaupt machte in seiner Grundsatzrede deutlich, was viele denken. Sein Thema war eine kritische Beleuchtung der These vom „Christlichen Abendland“. „Meines Erachtens brauchen wir eine öffentliche Debatte, was bedeutet es kulturell und gesellschaftlich, wenn wir den Begriff des Abendlandes nicht anderen überlassen wollen, denen, die ihn für ihre Zwecke instrumentalisieren. Sondern lasst uns auch positiv und mit der nötigen Bereitschaft zur Selbstkritik vom Beitrag des Christentums zum Werden und Gelingen des Abendlandes heute sprechen“, so der Geistliche in seiner Rede. Hintergrund seiner kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema ist das Grundsatzprogramm der AfD aus 2016 von und der darin kolportierten Gefährdung der abendländischen Kultur durch Flüchtlinge.
Auch Bürgermeister Olaf Hausmann machte deutlich, dass er ein Zeichen gegen Fremdenhass zeigen möchte. „Wir müssen Farbe bekennen, wenn sich die Höcke´s und Gauland´s dieser Welt fremdenfeindlich und menschenverachtend äußern“, so Hausmann in seinem Statement.
Gleichzeitig galt sein Dank allen Beteiligten, die gekommen waren, um gemeinsam mit ein Zeichen zu setzen. „Sie alle machen mit ihrem Kommen deutlich, dass es richtig war, diese Veranstaltung durchzuführen und ein Zeichen zu setzen“, so Hausmann weiter.

Kirchhain: Bunt und weltoffen
Kirchhain: Bunt und weltoffen

Mit Informationsständen hatten sich Vereine, Kirchen, Verbände, das Begegnungscafé und die Alfred-Wegener-Schule (AWS) an der Aktion beteiligt.

Ute Hausmann, Vorsitzende des Sozialverbandes VdK, sprach für die Kirchhainer Vereine und erklärte, dass das aufeinander zugehen und offen sein, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist und gerade in der Vereinsarbeit aktiv umgesetzt wird. Für die Gewerkschaften sprach Heinrich Hartmann, ver.di-Vertreter des Betriebsrates der Marburger Tapetenfabrik. „15 Nationalitäten arbeiten alleine in der Marburger Tapetenfabrik. Wir haben Kunden in der ganzen Welt. Weltoffenheit ist ein Grundprinzip, dass in unserer Firma gelebt wird und das alle anderen Menschen leben sollten“.

Musikalisch wurde die Veranstaltung neben den Schülerinnen und Schülern der AWS durch die Kultband Softeis, die Unplugged für Stimmung sorgte.

Olaf Hausmann lud am Ende der Veranstaltung alle Interessierten für das kommende Wochenende in das Kirchhainer Bürgerhaus ein. Hier findet am Freitag die Vernissage „Respekt“ und Samstag ein Konzert „Respect“ statt. Beide Events werden durch die Musiker von Softeis organisiert, die hiermit ebenfalls ein Zeichen für Weltoffenheit setzen wollen.

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